Preisverleihung für Erdballfans und Ausbildung zu Klimabotschaftern

Am Samstag, den 24. August 2019, wurde im Neubau des THG der mit 1.000 Euro dotierte Erdballfan-Preis verliehen. Den Preis erhalten Schülerinnen und Schüler bzw. Studierende, die sich intensiv mit globalen Themen unseres Planeten auseinandersetzen und aktiv im Rahmen ihrer Möglichkeiten an Lösungsansätzen mitarbeiten. Der von dem Unternehmer Johannes Rahe gestiftete Preis wurde schon zum zweiten Mal am THG vergeben. Die Preisträger sind diesmal die Jurastudentin Franziska Heinisch (Abitur 2017, Gymnasium Albrecht-Dürer) und Lennart Müller (Abitur 2019, Gymnasium Hohenlimburg), sowie die beiden ehemaligen THG’ler Paula Thurn (Abitur 2019) und der Physik-Student Maximilian Rüger (Abitur 2012). Herzlichen Glückwunsch an alle vier Preisträger.

Im Rahmen der Preisverleihung würdigte der Gründer der Erdballfans Klaudius Gansczyk die besonderen Leistungen der vier jungen Menschen, die sich nicht nur mit dem drängenden Thema Klimawandel intensiv beschäftigen, sondern darüber hinaus mit weiteren sehr relevanten globalen Themen wie globale Gerechtigkeit oder Frieden und Sicherheit. Als Beispiel für die Relevanz dieser weiteren Themen wurde der aktuelle Konflikt zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan genannt, der bei einer Eskalation hin zu einem begrenzten Atomkrieg globale Auswirkungen haben würde, die die Folgen des Klimawandels bei weitem überschatten würden.

Am gleichen Tag fand im Neubau eine Ausbildung für Klimabotschafter der Allianz für Entwicklung und Klima statt. Dabei handelt es sich um ein Klimaprojekt, das von Prof. Dr. Radermacher initiiert wurde und vom Bundesministerium  BMZ getragen wird. Ziel des Projektes ist es, mit freiwilligen Spenden von Unternehmen und Einzelpersonen Projekte in Entwicklungsländern zu fördern, die zum Schutz des Klimas beitragen und zugleich die Entwicklung in diesen Ländern voranbringen.

Die deutschlandweit ersten vier Klimabotschafter erhielten nach einem langen Prüfungstag ihr Zertifikat. Zukünftig dürfen die vier im Auftrag des BMZ Vorträge zur Gewinnung von Sponsoren halten. Dazu gratulieren wir den „frisch gebackenen“ Klimabotschaftern Lennart Müller,  Maximilian Rüger, dem Informatik-Studenten Amin Abdulrahman (Abitur 2017 am THG) und dem Physik-Studenten Felix Thurn (Abitur 2017 am THG).

Erdballfans for Future – ein persönlicher Erlebnisbericht

Fridays for Future. Das ist mittlerweile jedem ein Begriff. Angeführt von der Initiatorin Greta Thunberg gehen Schüler und Studenten auf der ganzen Welt auf die Straße, um sich für den Klimaschutz einzusetzen. Mit ihren Protesten für eine bessere Zukunft haben die jungen Leute große Bekanntheit erlangt. Nun geht durch die Gesellschaft endlich ein Ruck. Es muss dringend etwas gegen den Klimawandel getan werden. 

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über Greta Thunberg

Weniger bekannt sind dagegen die Erdballfans. Sie beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit relevanten globalen Themen – nicht nur mit dem Klimawandel, sondern auch mit Frieden und Sicherheit, globaler Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. 

Auch bei den Erdballfans handelt es sich um eine Gruppe engagierter Schüler und Studenten. Seinen Ursprung hatte das Ganze am Theodor-Heuss-Gymnasium in Hagen (THG). Vor allem im Philosophie-Unterricht wurden neben den Themen aus dem Lehrplan auch große politische und gesellschaftliche Fragen unserer Zeit diskutiert.  Insbesondere dem Lehrer Klaudius Gansczyk – überzeugter Fan unseres Heimatplaneten – gelang es, seine Begeisterung dafür auch an die Schülerinnen und Schüler zu übertragen.

Begeisterte Erdball-Fans aus den THG-Abiturjahrgängen 2009 – 2019 in der Aula der Göttinger Universität mit der Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, mit Prof. Dr. Jürgen Scheffran und mit dem Club of Rome Präsidenten Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker

Besonders am THG ist in diesem Zusammenhang, dass es die erste Kooperationsschule der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) ist. Neben dem THG gibt es mit dem Gymnasium Hohenlimburg inzwischen  nur eine weitere Kooperations-Schule in ganz Deutschland. Dank dieser einzigartigen Verbindung konnten in den letzten Jahren immer wieder hochkarätige Vertreter aus Wissenschaft und Politik gewonnen werden, die in der Aula des THG bei einer Vielzahl von den jungen Zuhörern einen bleibenden Eindruck hinterließen. Umgekehrt nehmen aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler des THG regelmäßig an VDW-Veranstaltungen teil, um dadurch ihren Wissenshorizont zu erweitern. 

So kam auch ich als THG-Schülerin zu den Erdballfans. In den vergangenen vier Jahren durfte ich an einigen solcher Veranstaltungen teilnehmen. Nicht nur in unserer Aula, sondern auch in Göttingen oder Berlin. Auf diesen Veranstaltungen konnte ich eine Menge wichtiger Erkenntnisse mitnehmen. Von manchen dieser Erkenntnisse, die mich persönlich besonders beeindruckt haben, werde ich nun berichten. 

Quasi direkt vor der Tür waren zum Beispiel die Zukunftsveranstaltungen in der Aula. Fasziniert folgten wir den Vorträgen von Prof. Ernst-Ulrich von Weizsäcker im Jahr 2015 und Prof. Hartmut Graßl zwei Jahre später. Besonders in Erinnerung ist mir der Vortrag von Herrn Graßl  geblieben. Der renommierte Klimaforscher sprach zum Thema: „Wissenschaft und Schulwelt tragen Verantwortung für eine enkeltaugliche Zukunft.“ Herr Graßl verdeutlichte, dass es schon einige Erfolge – beispielsweise die Nachhaltigkeitsziele der UN (SDG’s) – gegeben habe, diese jedoch durch die geringe Präsenz in den Medien kaum Bekanntheit erlangt hätten. Außerdem kritisierte er, dass nachhaltige Entwicklung in den Schulen zu wenig gelehrt werde.  „Man braucht mehr Gansczyks!“, waren seine Worte. Der Wissenschaftler appellierte, dass ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei der Bevölkerung nötig sei. Die Bevölkerung müsse mitmachen, erst dann kämen die Politiker. Der Vortrag von 2017 war also ganz im Sinne der heutigen „Fridays for Future“-Bewegung. 

Eine Art Höhepunkt für die Erdballfans ist die jedes Jahr im Herbst stattfindende VDW-Nachhaltigkeitskonferenz an der Uni Göttingen. Fuhren vor einigen Jahren nur einige wenige Schüler für ein Wochenende in die Universitätsstadt, sind es doch mittlerweile weit über 20 Schüler und Studenten, die mit großer Vorfreude dort zusammenkommen. Die Veranstaltung in Göttingen widmet sich jedes Jahr einem – meist hochaktuellem – Thema, welches von den Wissenschaftlern aus den verschiedensten Perspektiven beleuchtet wird. Die Konferenzreihe findet seit 2012 statt und seit 2016 nehme auch ich an den jährlichen Veranstaltungen teil.

Bei meiner ersten Teilnahme lautete das Thema: „Quo vadis Europa? Ein Friedensprojekt am Scheideweg.“ 2016 stimmten die Briten über den Brexit ab und Donald Trump wurde zum US-Präsidenten gewählt. Das Thema der Konferenz war also aktueller denn je. Die dort behandelten Fragen wie „Was bedeuten die US-Wahlen für Europa?“ und „Wie geht man mit der Anti-EU-Stimmung in einigen europäischen Ländern um?“ stellte sich zu diesem Zeitpunkt so gut wie jeder – nicht nur in Göttingen. Diese Themen wurden aus der Sicht von Wirtschaft, Klima und Sicherheit intensiv diskutiert. So verdeutlichte Prof. Jürgen Scheffran – Spezialist für Klima und Sicherheit – beispielsweise, dass die Krisen und Konflikte, sowie der Klimawandel, seit 1989 alle vernetzt seien und stütze diese Aussagen mit einer eindrucksvollen Grafik. Prof. Götz Neuneck – der Experte in der Sicherheitspolitik – stellte dar, dass in einer globalisierten Welt eine Unterscheidung zwischen innerem und äußerem Frieden nicht mehr sinnvoll sei. Zum Schluss der Veranstaltung wurde festgehalten, dass die Zukunft Europas von der Zukunft der EU abhänge. 

Vortragsfolie von Prof. Jürgen Scheffran

Im Folgejahr stand im Mittelpunkt der Göttinger Nachhaltigkeitskonferenz „Die Verantwortung der Wissenschaft zur Aufklärung der Gesellschaft“ mit dem Titel „In Publica Commoda“( = im Interesse der Öffentlichkeit). Zu den Zeiten von Fake News war auch dieses mal wieder ein zeitgemäßes Thema gewählt worden. Die Vortragenden verlangten, dass Nachhaltigkeit zum Handlungsprinzip werden müsse und Wissenschaftler sich der Verantwortung verpflichten müssten. Es sei Vertrauen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft nötig und die Aufgabe der Politik, die Erwartungen beider aufrecht zu erhalten. 

Erdball-Fans in Diskussion

Ein besonderes Ereignis ist dieses jährliche Event jedoch nicht nur wegen der informativen und umfassenden Vorträge und Workshops während der Veranstaltung selbst. Mindestens genauso spannend sind die intensiven Diskussionen mit den Vortragenden und unter den Erdballfans in den Pausen und am Abend. So haben wir im vergangenen Jahr die freie Zeit genutzt, um konzeptionell an dem aktuellen Projekt der Erdballfans zu arbeiten. Im Rahmen des Projekts von Herrn Prof. Radermacher und dem Bundesministerium BMZ werden die Entwicklungsländer dabei unterstützt, CO2 vermindernde und kompensierende Projekte umzusetzen. Die Finanzierung erfolgt durch freiwillige Spenden von Privatpersonen und Unternehmen, die unter anderem auch von den Erdballfans als Klimabotschafter angeworben werden. 

Arbeitsrunde der Erdball-Fans

Die Vorstellung dieses Projekts war auch ein Thema der Jubiläums-Zukunftsveranstaltung im Februar 2019 in der Hagener Stadthalle, an welcher auch der Hagener Oberbürgermeister teilnahm.  Zu diesem Jubiläum sind mit Herrn Weizsäcker, Herrn Graßl und Herrn Radermacher gleich drei renommierte Wissenschaftler angereist. In ihren eindrucksvollen Vorträgen appellierten sie an die junge Generation, sich für die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten einzusetzen. 

Neben den jährlichen Nachhaltigkeitskonferenzen in Göttingen findet jedes Jahr auch eine VDW Jahrestagung statt, an welcher ich 2018 in Berlin teilnehmen durfte. Für mich persönlich war dies eine der anspruchsvollsten und zugleich gewinnbringendsten Veranstaltungen. Das Thema im vergangenen Jahr lautete: Sicherheit statt Militarisierung in Europa. So wurde die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen seit Ende des Kalten Krieges analysiert. Nach einer vielversprechenden Annäherungsphase hat sich das Verhältnis beider Mächte und die Sicherheit in Europa in den letzten Jahren wieder deutlich verschlechtert. Die Kenntnis dieser Entwicklung war zwingende Voraussetzung, um die aktuelle Sicherheitslage in Europa zu verstehen und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten. Nur das Verstehen solch komplexer Zusammenhänge ermöglicht es, scheinbar belanglose Tagesnachrichten wie den Austritt der USA aus dem INF-Vertrag mit all seinen Auswirkungen auf unser Leben einzuordnen. 

Meine bisher letzte VDW-Veranstaltung war im Sommer 2019 zu Ehren des 80. Geburtstags von Prof. Weizsäcker in Berlin, welche in einem noblen Kongresszentrum direkt am Brandenburger Tor stattfand. Unter den Teilnehmern waren viele prominente Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Aus dem Fernsehen bekannt sind beispielsweise Bundesumweltministerin Svenja Schulze, der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler sowie der Fernsehmoderator Dr. Eckart von Hirschhausen. Aber auch die Familienunternehmer Alfred Ritter (Rittersport-Schokolade) und Dr. Michael Otto (Otto-Versand) nahmen an der Veranstaltung teil. All diese Persönlichkeiten würdigten das Lebenswerk von Herrn Weizsäcker auf eine sehr persönliche und eindrucksvolle Art. 

Aber fühlt sich ein Schüler auf solchen Veranstaltungen nicht fehl am Platz? Meine Erfahrung ist das genaue Gegenteil. Viele der meist älteren Teilnehmer zeichnen sich durch eine lebenslange Neugier aus. Diese wird auch deutlich in vielen Gesprächen mit uns jungen Leuten, in denen sie etwas über unsere Sicht auf die Welt erfahren wollen. Nicht selten sind sie beeindruckt über das komplexe Verständnis, das sich viele Erdballfans inzwischen erarbeitet haben. Hat man doch in den ersten Veranstaltungen nur einen kleinen Teil verstanden, so kann man sein Gesamtverständnis von der Welt doch Stück für Stück erweitern. 

Das Schönste an den Veranstaltungen mit den Erdballfans ist aber das Zusammensein mit sehr besonderen jungen Menschen, die alle die gemeinsame Vision einer enkeltauglichen Welt teilen. Oder kurz:

Erdballfans for Future.

Bericht von Paula Thurn (THG-Hagen, Abi 2019)

Paula Thurn bei der Zukunftsveranstaltung

VDW-Symposium in Berlin mit einem gemeinsamen Ziel: Eine bessere Welt.

Viele Wissenschaftler, viele Reden und ein gemeinsames Ziel: eine bessere Welt. Anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Ernst Ulrich Weizsäcker waren 4 Schülerinnen und einige ehemalige Schüler unserer Schule begleitet von der Referendarin Jennifer Kudla und dem Lehrer Dr. Holger Thurn am 25. Juni 2019 in Berlin, um an dem VDW-Symposium „Wir sind dran: Inspirieren- reflektieren- handeln“ teilzunehmen.

Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie weitere Experten haben Vorträge gehalten, nahmen an interaktiven Workshops teil und diskutierten über unterschiedliche Probleme und deren Lösungen, um eine bessere Welt für uns möglich zu machen. Dabei standen die Themenfelder Bildung, Klimawandel, Digitalisierung, Sicherheit, Globalisierung und Ökonomie im Zentrum.

Für uns, Schülerinnen der EF, war diese Veranstaltung sehr informierend und auch sehr inspirierend, da wir sehr viel Neues gelernt haben und sehr viel Input bekommen haben. Wir wurden in unterschiedliche Themenfelder eingeteilt, die wir im Vorfeld wählen konnten. Dabei entstanden sehr viele verschiedene Eindrücke.

Elisabeth Kettmann und Zoe Perlick nahmen an dem Workshop zur Bildung teil. Dabei entstanden viele Ideen, wie man den Schülern den Klimawandel näher bringen kann, sagen sie. Zum Beispiel könnte man eine Projektwoche durchführen oder mit externen Personen zusammenarbeiten.

Melissa Peikert und Nancy Nierobisch waren hingegen in dem Klima- Workshop, bei dem wir sehr viel über noch effizientere Solarzellen erfahren haben. Vor allem ist uns klar geworden, dass es schon seit mehreren Jahrzehnten Lösungen gibt, die sogar preislich lohnenswert wären, jedoch nie umgesetzt wurden.

Auch die Rede von Herrn Weizsäcker persönlich, war sehr ansprechend und regte uns zum Denken an. Des weiteren kamen viele Menschen auf uns zu und ermutigten uns, sich weiter für unsere Umwelt zu engagieren und weiterhin zu den „Fridays for Future“-Demonstrationen zu gehen.

Insgesamt was es ein sehr langer und anstrengender Tag, jedoch hat es uns allen einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Positionen zum Klimawandel gegeben. Und letztlich sind wir alle sehr froh, dass wir die Gelegenheit hatten, bei dem Symposium der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler teilzunehmen. Wir können es definitiv nur weiterempfehlen an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.

(Ein Bericht der EF-Schülerin Nancy Marie Nierobisch)

Ein ausführliche Dokumentation des Symposiums findet sich auf der VDW-Homepage: hier.

Impressionen von dem Symposium und der anschließenden Abendveranstaltung liefern folgende Fotos:

Die Grenzen des Wachstums – der Bericht von 1972
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über Greta Thunberg
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über globale Klimapolitik
Vortrag einer „Club of Rome“-Schule
Prof. Dr. Göpel (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung)
Neue Erdball-Fans im Konferenzraum
Erdball-Fans diskutieren mit Fachleuten
Bundesumweltministerin Svenja Schulze
Bundespräsident a.D. Horst Köhler
Dr. Michael Otto (Otto-Versand) und Alfred Theodor Ritter (Rittersport-Schokolade)
Dr. Eckart von Hirschhausen

 

„Wie geht es dir, Erdball?“ – 20. Zukunftsveranstaltung in der Stadthalle

(Nachtrag: Eine eindrucksvolle Zusammenfassung der Veranstaltung mit vielen Videos der Reden findet sich hier.)

Aufgrund der hohen Nachfrage musste die traditionelle Zukunftsveranstaltung von der THG-Aula in die Hagener Stadthalle verlegt werden. Thema war in diesem Jahr „Zukunftsgestaltung in schwierigen Zeiten“. Wie diese Veranstaltung aus Schüler-Sicht angekommen ist, beschreibt der folgende Bericht der THG-Schülerin M. Matthies aus der Q1:

Einige Schüler und Schülerinnen sowie aktuelle und auch viele ehemalige Lehrkräfte des Theodor-Heuss-Gymnasiums waren am Mittwoch, den 13. Februar, bei der von Klaudius Gansczyk – einem jetzt in den Ruhestand tretenden Philosophie- und Physiklehrer des THGs – organisierten „Zukunftsveranstaltung“ unter anderem zum Thema Klimawandel in der Stadthalle. Dabei waren mehrere hochkarätige Professoren für Vorträge zu diesem Thema eingeladen.

Nach einem Grußwort des Oberbürgermeisters an die etwa 400 Zuhörer sowie einem weiteren Gruß des Ehrenpräsidenten des Club of Rome, Ernst Ulrich von Weizsäcker, dem Sohn von Carl Friedrich von Weizsäcker, hielt Paula Thurn, eine Schülerin der Q2 des THGs und Mitglied der von Herrn Gansczyk gegründeten „Erdball-Fans“, eine kurze Rede. Eindrücklich rief sie mit Bezug zu den „Fridays for Future“-Aktionen zu einer Veränderung in den Schulen und in der Bildungspolitik auf: Die Fächer müssten mehr miteinander vernetzt sein, Themen wie Klimawandel weniger separat in den einzelnen Fächern als fächerübergreifend als Ganzes angesprochen und behandelt werden.

Oberbürgermeister Erik O. Schulz
Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Bezirks-Schülersprecherin Paula Thurn

Darauf folgend stellte Herr Ganszcyk, der die Moderation übernommen hatte, die Reihe dieser Zukunftsveranstaltungen am THG noch einmal kurz vor: Dieses Jahr fand eine solche Veranstaltung schon zum zwanzigsten Mal statt, diesmal unter dem Oberthema „Zukunftsgestaltung in schwierigen Zeiten: Energie – Klimaschutz – Nachhaltige Entwicklung“. Gäste waren dieses Mal die allesamt schon mehrfach bei einer dieser Veranstaltungen als Redner aufgetretenen Wissenschaftler Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome, Prof. Dr. Franz Josef Radermacher, unter anderem Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung in Ulm und ebenfalls Mitglied des Club of Rome, sowie Prof. Dr. Hartmut Graßl, der Vorsitzende der Vereinigung deutscher Wissenschaftler und ehemaliger Direktor der World Climate Research Programme. Außerdem gab es Beiträge von Wulf Bödeker, dem Berichterstatter für Bildung für Nachhaltige Entwicklung der Kultusministerkonferenz der Länder, und Hannes Siege, dem Mitherausgeber des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung, einem Leitfaden für die Vermittlung dieses Themas beispielsweise in der Schule.

Klaudius Gansczyk

Einleitend zu den verschiedenen Vorträgen der Gäste hielt auch Herr Gansczyk in der Rolle der Moderation noch eine Rede, in der er unter anderem reflektierte, wie der Klimawandel über die Zeit hinweg wahrgenommen wurde. Er erzählte, dass er nach einer früheren Veranstaltung 2007 Hartmut Graßl zum Zug brachte und gerade optimistisch gestimmt war, was den Kampf gegen den Klimawandel anging, da diese Thematik zu diesem Zeitpunkt extrem durch die Medien ging. Doch mit der darauf bezogenen Aussage „Ach, das wird nichts. Dafür tut es noch nicht weh genug“ sollte, wie Klaudius Gansczyk sagte, Hartmut Graßl recht behalten.

Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker

Ähnliche Thesen klangen auch in den drei Vorträgen durch: Unter dem Titel „Unterwegs in eine enkeltaugliche neue Aufklärung“ sprach Ernst Ulrich von Weizsäcker eindringlich über den Umgang mit dem Klimawandel und die Verantwortung der Menschen dabei. Die Unterscheidung zwischen einer „leeren“ Welt – der ursprünglichen Welt, wie sie es in der Steinzeit war – und der „vollen“ Welt – unserer heutigen Welt – nutzte er dabei als Erklärungsmodell für das Verhalten der Menschen in vielen Situationen: „Aus der leeren Welt kommen unsere Instinkte. Die Hälfte davon ist für die volle Welt tauglich, die andere nicht.“ Er führte durch eine Statistik den Zuhörern anschaulich vor Augen, wie unendlich groß der Einfluss des Menschen auf alles auf diesem Planeten ist. Vom Gesamtgewicht der Wirbeltiere auf dieser Erde entfallen 30% auf die Menschen selbst, 67% auf Schlacht- und Haustiere des Menschen und nur 3% tatsächlich auf Wildtiere, auf „Giraffen und Eichhörnchen“. Das nenne man dann Anthropozän, wo der Mensch Giraffen und Eichhörnchen keine Chance lasse. Deshalb rief Weizsäcker dazu auf, „die Frechheit zu haben, eine neue Ökonomie zu entwickeln“. Dabei verwies er auch auf den aktuellen Bericht des Club of Rom mit dem Titel „Wir sind dran“.

Professor Franz Josef Radermacher

Daran anknüpfend hielt Franz Josef Radermacher seinen Vortrag über eine „Welt mit Zukunft“, aufbauend auf seinem Buch „Der Milliardenjoker“. Ihm ging es vor allem darum, dass es durch nur 500 Milliarden klug investierte Euro weltweit möglich sei, den Klimawandel soweit wie aktuell noch möglich aufzuhalten. Wie er aber auch wusste, ist es ein extrem schwieriges Unterfangen, in der Politik tatsächlich auch zu Taten zu gelangen. Zur Klimakonferenz von Paris 2015 sagte Radermacher „Wir können leicht unterschreiben, was wir wollen, aber es ist unendlich schwierig, das auch zu tun“. Dabei stellte er aber heraus, dass es keine Sache der Unmöglichkeit sei, diese 500 Milliarden Euro aufzubringen: Weltweit würden 1700 Milliarden für Militär ausgegeben, aber nur 150 Milliarden für Entwicklungshilfe. Schon 150 Euro im Jahr von jedem Deutschen, investiert in Nicht-Industrie-Länder zum Beispiel in Afrika in Projekte für erneuerbare Energien, Aufforstung oder die Renaturierung der Böden, würden dafür sorgen, dass Deutschland insgesamt klimaneutral wäre. Dabei sei es wichtig, Investitionen nicht ausschließlich in Deutschland selbst vorzunehmen, da hier viel zu wenig Menschen lebten, als dass die deutschen Emissionen vor allem in Zukunft das Weltklima bedeutend beeinflussen könnten. Deshalb müsse es Investitionen vor allem in Regionen mit großem Bevölkerungswachstum geben, beispielsweise  in Afrika, und nicht nur mitten in Europa. Mit der Aussage „Es geht nicht um das Ende der Welt, sondern um Qualität, Frieden und Wohlstand“ warnte er aber auch mehrmals vor Dramatisierung. Trotzdem: „Die Welt ist viel zu schön, um hässlich zu werden.“

Professor Hartmut Graßl

Der dritte Redner, Hartmut Graßl, rückte nochmal das Thema „Klima- und Sicherheitspolitik“ in den Fokus. In vielen Punkten schloss er an seine Vorredner an, beispielsweise in der nicht eben positive Einschätzung des Pariser Klimaabkommens. Die Politiker hätten dort seiner Meinung nach gesessen und gedacht „Wenn ich jetzt nicke, habe ich keine wesentlichen Schleifspuren mehr in der Wirtschaft in meinem Land und kann wiedergewählt werden.“ Diese Haltung identifizierte Graßl wie auch schon Radermacher als eines der Probleme beim globalen Klimaschutz. Genauso eindringlich führte Graßl aber auch Auswirkungen vor Augen, die zum einen der der Klimawandel – eine Dürre in Syrien führte beispielsweise zu einem Ernteausfall, infolgedessen zahlreiche Menschen vom Land in die Städte flüchteten, was als ein Faktor gesehen wird, der zum Ausbruch des Bürgerkriegs dort führte – aber auch Krieg, genauer ein Atomkrieg, auf die gesamte Weltbevölkerung haben könnte. Wenn nur Indien und Pakistan ihre Nuklearwaffen gegeneinander einsetzen würden, käme es Experten zufolge schon zu einer weltweiten Hungerkrise – was bei einem Konflikt mit Beteiligung der USA und ihrer Nuklearwaffen zum Beispiel passieren würde, möchte man sich gar nicht ausmalen.

H. Siege und W. Bödeker (NRW-Schulministerium)

Nach diesen drei Reden kamen noch Wulf Bödeker und Hannes Siege zu Wort. Wulf Bödeker betonte in seinem Vortrag, dass Kindern und Jugendlichen, die „ihre Welt vor sich haben“, durch die Schule und Bildung die Möglichkeit gegeben werden sollte, diese zu gestalten. Kompetenzen könnten Schüler nur selbst entwickeln, die Schule müsse dabei aber bestmögliche  Unterstützung leisten. Dafür sei das Konzept Bildung für Nachhaltige Entwicklung besonders wichtig. Dieses Konzept erläuterte Hannes Siege als Mitherausgeber des „Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung“ der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung noch einmal. Für jedes Schulfach solle festgelegt werden, was genau es für BNE tun kann. Man müsse konkret fragen: „Was kann Mathe oder Französisch dazu beitragen, künftig klimabedingte Überschwemmungen zu vermeiden?“

Nach diesen drei mit sehr viel Input gefüllten Stunden wurde aufgrund des strapazierten Zeitrahmens der ursprünglich geplante letzte Teil der Veranstaltung, die Podiumsdiskussion mit Beteiligung junger Erdball-Fans, weggelassen und möglicher Diskussionsbedarf auf den Empfang nach der Veranstaltung verlegt.

Nachdenkliche Schlussbemerkung von Prof. Graßl

Trotzdem gingen wohl alle Zuhörer mit extrem vielen Ideen und Denkanstößen aus den Vorträgen nach Hause. Auch weitere im Unterricht dafür aufgebrachte Zeit wurde für die Schülerinnen und Schüler noch zur Reflexion und Diskussion genutzt, aber genauso werden auch alle anderen vierhundert Zuhörer die Beiträge am nächsten Tag nicht einfach vergessen, sondern noch weiter darüber nachgedacht haben.

Die folgenden Fotos zeigen einige weitere Impressionen von der Veranstaltung (Alle Fotos von C. Fürst – THG):

Wir sind dran
Erdball-Fans
Schülerinnen und Schüler vom THG und anderen Hagener Gymnasien
Prof. Radermacher und die UN Entwicklungsziele
Drohende CO2-Emissionen
Die Paris-Lücke
Paris reicht nicht
Oberbürgermeister E. O. Schulz, Prof. H. Graßl und Prof. E. U. Weizsäcker
Erdball-Fans
Prof. E. U. von Weizsäcker und Klaudius Gansczyk
20 Jahre Zukunftsveranstaltungen am THG

Einladung zur Hagener Jubiläums-Zukunftsveranstaltung in die Stadthalle Hagen

Das Theodor-Heuss-Gymnasium Hagen feiert als VDW-Kooperationsschule das 20-jährige Jubiläum der Hagener ZfsL-THG-Zukunftsveranstaltungen zum „Globalen Lernen und zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ mit dem Berichterstatter für BNE der Kulturministerkonferenz der Länder (KMK) Wulf Bödeker und den VDW-Mitgliedern Professor Hartmut Graßl, Professor Franz Josef Radermacher, Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker auf dem Podium und Klaudius Gansczyk als Organisator und Moderator.

Eine Anmeldung ist erforderlich bis Sonntag, den 10.Februar 2019 bei: Klaudius@Gansczyk.de.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf der Homepage von Klaudius Gansczyk und auf der Homepage  der Vereinigung deutscher Wissenschafter (VdW).

Bildung für nachhaltige Entwicklung – Göttingen 2018

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung in Göttingen war „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“, also ein Thema von höchster Relevanz für die Schulwelt.  Schon seit 2012 fahren Schülerinnen und Schüler des THG jedes Jahr zu den Veranstaltungen der Reihe „Wissenschaft für Frieden und Nachhaltigkeit“, die gemeinsam von der Vereinigung deutscher Wissenschaftler, der Adam von Trott Stiftung und der Universität Göttingen in Göttingen durchgeführt werden. Auch dieses Mal waren über 20 „Erdball-Fans“ dabei, überwiegend aktuelle und ehemalige THG’ler. Die Ehemaligen studieren inzwischen verteilt in ganz Deutschland unterschiedlichste Fächer in den ersten Semestern oder bereits in der Promotion. Was alle verbindet ist der Wunsch, die Welt in ihren komplexen globalen Zusammenhängen zu verstehen und der Wille, mit dem eigenen Handeln die Welt zu einer besseren werden zu lassen.

Die Veranstaltung begann mit einem herausragenden Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Bartosch, der in seinen „Einführenden Gedanken zur Bildung der Nachhaltigkeit“ die globalen Herausforderungen mit den Anforderungen an eine Bildung zur Nachhaltigkeit verknüpfte. Ein weiterer Hauptredner war diesmal Prof. Dr. Gerhard de Haan, der von 2005 bis 2014 Vorsitzender des Nationalkomitees für die Dekade der Vereinten Nationen zu „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ war.  Auch der Einfluss der Digitalisierung wurde von Frau Prof. Dr. Macgilchrist mit dem Vortrag „Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ analysiert. Den nachfolgenden Impulsvortrag zum Thema „Lehramtsausbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hielt der THG-Lehrer und Fachleiter für Philosophie Klaudius Gansczyk, der seine über 20-jährige Erfahrung in diesem Gebiet einbringen konnte. Am abendlichen Streitgespräch zum Thema „Was sollen unsere Kinder lernen?“ nahm der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne teil.

In den Pausen oder bei weniger interessanten Vortragsthemen zogen sich die „Erdball-Fans“ in einen von der Universität Göttingen extra bereit gestellten Raum zurück, um gemeinsam weitere Strategien zu erarbeiten. Nachdem der Weltklimaforscher Prof. Graßl an einer solche Arbeitssitzung mit den „Erdball-Fans“ teilgenommen hatte, war er tief beeindruckt von den reflektierten und selbstbewussten Beiträgen der jungen Menschen.

„Erdball-Fans“ mit Prof. Bartosch (links), Frau Prof. Beisiegel (Mitte) und Prof. de Haan (7. v. rechts)
Prof. Bartosch und die Enterprise
Diskussion im Café nebenan
Prof. de Haan über die Frage „Was ist gute Bildung für nachhaltige Entwicklung?“
Prof. de Haan stellt 12 Gestaltungskompetenzen vor
Gespräche beim abendlichen Empfang
Frau Prof. Beisiegel, Präsidentin der Uni-Göttingen
Frau Prof. Macgilchrist über die Beziehung zur Digitalisierung
Arbeitsrunde der „Erdball-Fans“
Arbeitsrunde der „Erdball-Fans“

„Sicherheit statt Militarisierung in Europa“ – ein Thema für SchülerInnen ?

„Sicherheit statt Militarisierung in Europa“ war das Thema der diesjährigen Jahrestagung der Vereinigung deutscher Wissenschaftler (VdW), die vom 4. bis 5.10.2018 in Berlin stattfand. Als Kooperationsschule der VdW hatten wieder aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler des THG die Möglichkeit, gemeinsam mit vier Lehrkräften an dieser anspruchsvollen Tagung teilzunehmen. Die Tagung teilte sich thematisch in drei große Abschnitte (Programm-Flyer):

1) Wo kommen wir hier?
Zunächst wurde eine präzise Analyse der Zeit vom Ende des kalten Krieges bis heute vorgestellt. Hier zeigte sich insbesondere, dass im Verhältnis zwischen dem Westen und Russland viele Gelegenheiten für eine stabilere Sicherheitsstruktur in Europa verpasst wurden (Beispiel: Russland als Mitglied der NATO).

2) Wo stehen wir?
Die aktuelle Situation der Sicherheit in Europa und der Krisen um Europa herum (Krim, Ukraine, Syrien, etc.) wurde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Einerseits aus wissenschaftlicher Sicht (Dr. Hans-Georg Ehrhart vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg IFSH) und andererseits aus Sicht der Bundesregierung, vertreten durch Susanne Baumann vom Auswärtigen Amt. Eine dritte Perspektive lieferte Dr. Gernot Erler, der als ehemaliger Russlandbeauftragter der Bundesregierung vielen von seinen Kommentaren in den Medien (z.B.: Heute-Journal) bekannt ist.

3) Wo wollen wir hin?
Im letzten Abschnitt wurden Konturen einer möglichen kooperativen Sicherheitsordnung in Europa vorgestellt, in die insbesondere Russland wieder stärker mit eingebunden sein muss. Als interessante Randnotiz wurde beschrieben, dass für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Deutschland wenige Millionen Euro ausgegeben werden, während der Etat der Bundeswehr bei über 30 Milliarden Euro pro Jahr liegt.

Als besonderes Highlight der VdW-Veranstaltungen dürfen die Kaffeepausen nicht unerwähnt bleiben.  Sie bieten Gelegenheit, mit herausragenden Wissenschaftlern und Politikern in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. So diskutierten beispielsweise die Jura-Studentin Franziska H. mit dem ehemaligen Bundesrichter Dr. Dieter Deiseroth oder die THG-Lehrerin Anett Löcke mit dem IFSH-Wissenschaftler Dr. Ehrhart.

Schon dieser sehr kurze Überblick zeigt, dass es auf der Tagung um wichtige globale Themen auf höchstem Niveau ging. Bei der enormen Informationsdichte dieser Expertentagung ist es selbstverständlich, dass die teilnehmenden (ehemaligen) Schülerinnen und Schüler nicht jeden Vortrag in aller Tiefe verstehen konnten. Aber sie haben ihren Horizont in diesem Thema extrem erweitert und auch die teilnehmenden Lehrkräfte konnte viele Erkenntnisse mitnehmen.

Die folgenden Fotos geben ein paar Impressionen von der Veranstaltung:

Der Landtagspräsident von Nordrhein-Westfalen zu Gast am THG

Am 21. April 2018 besuchte der nordrhein-westfälische Landtagspräsident, André Kuper, unsere Schule und gab den Schülerinnen und Schülern der achten, neunten und zehnten Stufe in der Aula für zwei Schulstunden die Gelegenheit, ihm verschiedene Fragen zu stellen, damit sie mehr über die Funktionsweise der deutschen Politik erfahren konnten. Der Landtagspräsident war allerdings nicht alleine zu Besuch, sondern wurde vom Oberbürgermeister der Stadt Hagen, Erik Olaf Schulz, und Margarita Kaufmann begleitet, die in Hagen für die Fachbereiche Bildung, Kultur und Jugend und Soziales verantwortlich ist.

Nachdem die Gäste beim Eintritt der Aula vom Publikum, das aus Schülern und Lehrern bestand, euphorisch begrüßt wurden, stellte sich der Landtagspräsident auf der Bühne vor und erklärte den Anwesenden seine Aufgaben, die zum Beispiel darin bestehen, den Landtag in Düsseldorf nach außen zu vertreten und die dortigen stattfindenen Plenarsitzungen zu leiten. Er teilte ihnen außerdem mit, dass er dazu verpflichtet sei, neutral zu bleiben und seine persönliche Meinung zu politischen Themen deshalb nicht öffentlich kundgeben werde. Er erteilte dem Publikum schnell die Erlaubnis, ihn zu unterschiedlichen Sachverhalten zu befragen, beispielsweise, wie der Landtag in Düsseldorf funktioniert. Dieses Angebot wurde von vielen mutigen Schülern wahrgenommen, die den Landtagspräsidenten fleißig ausfragten. Eine Frage lautete beispielsweise, ob jeder Schüler in der Aula die Möglichkeit besäße, eine politische Karriere einzuschlagen, oder wie es in den Städten mit umweltfreundlichen Autos aussähe. Manchmal gab es auch provokante Fragen von Seiten der Schüler, die der Landtagspräsident höflich und verständnisvoll beantwortete.

Da die Veranstaltung für zwei Schulstunden geplant war, hatte jeder in der Aula nach den 90 Minuten noch die Möglichkeit, im Anschluss der Veranstaltung das persönliche Gespräch mit André Kuper zu suchen, um ihm persönliche Fragen zu stellen oder seine persönlichen Positionen zu verschiedenen Sachverhalten herauszufinden.

Dank des Besuchs des Landtagspräsidenten an unserer Schule konnten insbesondere die Schüler die deutsche Politik besser kennenlernen und wissen nun, dass sich das Geschehen unserer Politik nicht nur im Fernsehen und im Internet abspielt, sondern dass sie doch nicht so weit weg von den Schülern entfernt ist und jeder sich an ihr beteiligen kann.

Dylan Körnig, EF

Treffen der Erdball-Fans in den Ferien

Die Erdball-Fans bestehen überwiegend aus ehemaligen und aktuellen Schülerinnen und Schülern des THG, die sich in ihrer Freizeit für eine bessere Welt engagieren. Beim gemeinsamen Wochenende in Göttingen im Herbst hatten die Erdball-Fans beschlossen, sich häufiger im Jahr zu treffen, um über die globalen Probleme der Welt und mögliche Lösungs-Visionen gemeinsam zu diskutieren. Ein erstes Treffen fand in den Weihnachtsferien am 3. Januar 2018 im Haus von Klaudius Gansczyk statt. Kaffee und Tee sowie jede Menge Weihnachtsgebäck sorgten für eine angenehme Stimmung. Dabei ging es nicht immer nur um große Weltpolitik, sondern die Teilnehmer hatten sich auch über Studium und Schule vieles zu erzählen.

Erdball-Fans vom THG in Göttingen – Tradition für eine bessere Welt

„Die Verantwortung der Wissenschaft zur Aufklärung der Gesellschaft“ war das Thema der diesjährigen Konferenz an der Universität Göttingen am Wochenende vom 17.-19.11.2017. Es war bereits die sechste Konferenz der Reihe „Wissenschaft für Frieden und Nachhaltigkeit“, die gemeinsam von der Uni Göttingen, der Stiftung Adam von Trott und der Vereinigung deutscher Wissenschaftler VdW organisiert wird. Als deutschlandweit einzige Kooperationsschule der VdW hat die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern des THG schon eine lange und gute Tradition.

Begeisterte Erdball-Fans aus den THG-Abiturjahrgängen 2009 – 2019 in der Aula der Göttinger Universität mit der Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, mit Prof. Dr. Jürgen Scheffran und mit dem Club of Rome Präsidenten Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Bildquelle: eigenes Foto)

Diesmal waren 15 junge Erdball-Fans das ganze Wochenende dabei, einige haben in diesem Jahr am THG ihr Abi gemacht, andere sind noch in der Oberstufe des THG und wieder andere THG‘ ler stehen schon mitten im Studium. Was alle eint, ist die tiefe Überzeugung, dass unsere heutige Welt mit massiver globaler Ungerechtigkeit, existenzbedrohenden Umweltproblemen und zerstörerischen Kriegen nicht akzeptiert werden kann und darf. Deshalb engagieren sie sich und verbrachten das gesamte Wochenende auf einer Veranstaltung, um sich über globale Probleme und Lösungsansätze zu informieren.

THG-Schüler neben Harvard-Professor Sven Beckert (Bildquelle: Uni Göttingen s.u.)

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