Latein

Latein – Was ist das?

Das Fach Latein gehört zum sprachlich-künstlerischen Aufgabenfeld. Es kann neben Französisch als zweite Fremdsprache gewählt werden. In den Klassen 7, 8 und 9 wird es vierstündig, in der Klasse 10 dreistündig unterrichtet. In der Jahrgangsstufe EF (Sek. II) bieten wir Latein als dreistündigen Grundkurs an, der mit dem Latinum abschließt. In allen Jahrgangsstufen werden Klassenarbeiten bzw. Klausuren geschrieben.

Die ersten drei Schuljahre (Klasse 7-9) dienen dem sogenannten Spracherwerb, das heißt, die Schülerinnen und Schüler lernen hier die grundlegende Grammatik sowie den Grundwortschatz; diese Phase bildet die Basis für die Klassen 10 und 11, in denen lateinische Originaltexte unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade übersetzt und interpretiert werden.

Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler auch einen Einblick in die Welt der Römer. Sie lernen das Alltagsleben in der Antike kennen (z. B. Familie, Schule, Stadt- und Landleben, Gladiatorenkämpfe, Sklaven), werden mit Ereignissen und Personen aus der römischen Geschichte (z. B. die Stadtgründung, Romulus und Remus, Hannibal, Caesar) vertraut gemacht und erfahren etwas über antike Mythen (z. B. Europa, Oedipus, Orpheus und Eurydike).

In der Lektürephase wird dieser Einblick vertieft. Die Schülerinnen und Schüler erkennen beispielsweise, dass es bereits in der Antike Propaganda gab (Caesar, bellum Gallicum), dass auch vor 2000 Jahren schon Soap Operas gelesen wurden (Apollonius), dass Gefühle wie Liebe keine moderne Erfindung sind (Ovid, Metamorphosen) oder wie Rhetorik als Waffe benutzt wurde (Cicero).
Sowohl durch das Erlernen der lateinischen Sprache als auch über die Inhalte wird also eine Brücke zu den Wurzeln unserer abendländischen Kultur gebaut. Einerseits zeigt sich den Schülerinnen und Schülern eine für sie fremde Welt, andererseits wird deutlich, dass vieles heute genauso ist wie damals.

Zudem schult sie das Fach Latein in der deutschen Sprache. Grammatikalische Phänomene prägen sich besser ein, der Wortschatz wird erweitert, Strukturen werden erkannt. Durch die systematische und analytische Vorgehensweise beim Übersetzen wird auf das wissenschaftliche Arbeiten an der Universität vorbereitet.

Wann lernt man was?

Jahrgangsstufe 7
4 Wochenstunden
6 Klassenarbeiten (einstündig)
• Spracherwerbsphase (Lehrbuch)
Jahrgangsstufe 8
4 Wochenstunden
5 Klassenarbeiten (einstündig)
• Spracherwerbsphase (Lehrbuch)
Jahrgangsstufe 9
4 Wochenstunden
4 Klassenarbeiten (einstündig)
• Spracherwerbsphase (Lehrbuch)
Jahrgangsstufe 10
3 Wochenstunden
4 Klassenarbeiten (zweistündig)
• Lektürephase (Originaltexte)
Einführungsphase (Grundkurs)
3 Wochenstunden
4 Klausuren (zweistündig)
• Lektürephase (Originaltexte)

Wer sind wir?

Das Fach Latein wird zur Zeit von drei Kolleginnen unterrichtet: Frau Brinks, Frau Dr. Schurgacz und Frau Wienhauer.

Womit arbeiten wir?

In der Spracherwerbsphase arbeiten wir mit dem Lehrwerk Roma aus dem Buchner-Verlag. Neben dem Lehrbuch, in dem Texte und Übungen enthalten sind, gibt es auch den Begleitband (Grammatik und Vokabeln) sowie Arbeitshefte mit zusätzlichen Übungen.

Was zeichnet uns aus?

Damit die Schülerinnen und Schüler Überreste der Antike nicht nur indirekt über das Lehrbuch kennen lernen, sondern in natura, fahren wir in der Klasse 7 nach Xanten. Im Archäologischen Park und dem dazugehörigen Museum können die Kinder auf den Spuren der Römer wandeln. In einem größeren Rahmen geschieht dies auch in der Klasse 8, und zwar auf einer Exkursion nach Trier.
Besonders leistungsstarke und motivierte Schülerinnen und Schüler können an Sprachwettbewerben (Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Certamen Carolinum) teilnehmen.

Trier – Bauwerke, Legenden und Machtkämpfe

Wie schon in den vergangenen Jahren erkundete auch in diesem Schuljahr ein Lateinkurs der Jahrgangsstufe 8 die älteste Stadt Deutschlands. Unter Leitung von Frau Dr. Schurgacz und Frau Wienhauer ging es zunächst ins Amphitheater. Dort wurde die Akustik erprobt und für gut befunden. Ebenso nahm die Gruppe die Überreste der Arena mitsamt dem unterirdischen Bereich, in dem sich die Gladiatoren vor den Kämpfen aufhielten, genauer in Augenschein.

Am Nachmittag erhielten die Schülerinnen und Schüler bei einer Führung durch die Innenstadt weitere Einblicke sowohl in das antike als auch in das mittelalterliche Trier. Dabei erfuhren sie unter anderem, dass die Porta Nigra ursprünglich einen anderen Namen hatte, der heute jedoch nicht mehr bekannt ist, wohingegen ein anderes – nicht mehr erhaltenes Tor – in einem Brief namentlich erwähnt wurde. Die Gruppe übersetzte unterwegs mehrere Inschriften aus dem Mittelalter, die Informationen über das damalige Leben und die kursierenden Legenden boten. So besagte beispielsweise eine Inschrift, dass Trier älter als Rom sei. Außerdem erzählte der „römische Reiseführer“ den Jugendlichen viel über die Machtkämpfe der Kaiser in der Spätantike, aus denen der einige Jahre in Trier residierende Konstantin als Sieger hervorging.

Insgesamt erwies sich der Lateinunterricht an diesem Tag alles andere als trocken – was nicht nur den Inhalt, sondern auch das Wetter betraf. Dennoch bereitete die Exkursion allen Beteiligten viel Freude. Die Gruppe war sich einig, dass der Ausflug gelungen war und Lust auf mehr weckt.

Was gibts Neues?

Neueste Berichte aus dem Fach Latein am THG.