Der Erdkunde-Projektkurs setzt sich kritisch mit dem Einsatz von Plastik auseinander

Der weltweite Einsatz von Plastik führt zu immer größeren Umweltproblemen. Aus diesem Grunde hat sich unser Erdkunde-Projektkurs an unserer Schule ausführlich mit diesem Problem beschäftigt.

Schauen wir uns doch mal um: Plastik ist überall, nicht nur als Verpackungsmaterial oder in Spielzeugen. Plastik ist längst in unserem Alltag integriert. Die Menge des vorhandenen und immer wieder neu produzierten Materials, aber auch seine lange Haltbarkeit, werden immer mehr zu einem Problem. Es landet oft sogar dort, wo wir es kaum vermuten: auf unseren Tellern. Wie aber wird man das ganze Plastik wieder los? Oder besser noch: wie kann man es vermeiden?

Seit den 1960er Jahren ist die weltweite Plastikproduktion geschätzt von 1,5 Millionen auf 400 Millionen Tonnen pro Jahr gestiegen. Große Mengen davon gelangen in die Umwelt mit unabsehbaren Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen. „Mikroplastik befindet sich überall, an Land, im Wasser und sogar in der Luft“, bestätigen Wissenschaftler. Kunststoffe seien in der Umwelt so allgegenwärtig, dass das 21. Jahrhundert wahrscheinlich als das „Plastik-Zeitalter“ in Erinnerung bleibt.

Weil diese Fakten und dieses drastische Problem uns Sorgen gemacht haben, waren wir am 18.09.20 auf der „Creativa/Fair Friends“ Messe in Dortmund. Wir haben vielfältige Ideen entdeckt, wie Sportkleidung bestehend aus Plastikmüll aus dem Meer, wiederverwendbare Becher aus Holz und vielem mehr. Dennoch sind dies keine Dinge, die jeder von uns im Alltag unbedingt benötigt oder kostengünstig findet. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen am 22.09.20 an unserer Schule Müll aufzusammeln.
Wir waren schockiert darüber, was wir alleine für eine Menge an Müll bei uns auf dem Schulhof gefunden haben, obwohl alle 10 Meter ein Mülleimer vorhanden ist. Wir wissen, dass dies nicht gleich Auswirkungen auf die ganze Welt hat oder das Plastikproblem lösen wird, aber dennoch war dies ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Wenn jede/-r Schüler/-In an unserer Schule darauf achtet, seinen/ihren Müll fürsorglich in einem der vorhandenen Mülleimer zu entsorgen, wäre das schon ein riesiger Fortschritt.

Weitere Dinge, die man tun könnte um zu einer der saubereren Umwelt etwas beizutragen, sind beispielsweise den Plastikverbrauch generell zu reduzieren, in dem man auf Einwegplastik verzichtet und stattdessen auf Stofftaschen beim Einkauf und auf wiederbefüllbare Flaschen umsteigt.
Desweiteren sollte man den Müll trennen und Pfandflaschen abgeben und somit verhindern, dass Plastik in die Umwelt gelangt. Vielleicht konnten wir den ein oder anderen ermutigen, mal Müll in seiner Freizeit aufzusammeln oder auf plastikfreie Allternativen umzusteigen.

Veronika Haar & Noley Lausch

Namibia – Ein Nachbericht

Die Reise nach Namibia war eine der schönsten Unternehmungen, die wir erleben durften, nicht nur wegen der atemberaubenden Landschaft und der beeindruckenden Tierwelt, sondern vor allem weil dadurch neue Freundschaften geknüpft wurden. Wir haben, seitdem wir im Februar Namibia auf Wiedersehen sagen mussten, regelmäßigen Kontakt mit unseren Austauschschülerinnen und wir planen nicht nur unser nächstes Wiedersehen, welches hoffentlich nächstes Jahr im Mai stattfinden kann, sondern auch darüber hinaus. Bei uns hat es direkt, als wir unsere Austauschschülerinnen das erste Mal gesehen haben, “Klick” gemacht. Wir hatten zwar vorher schon Kontakt über Whats App und Face Time, aber als wir uns alle das erste Mal sahen, hat man direkt gemerkt, dass diese Freundschaften sehr stark sein werden. Dadurch, dass wir eine Woche in der Familie lebten, könnte man sogar sagen, dass man fast ein familienähnliches Verhältnis aufgebaut hat. Aber die Freundschaften waren nicht das Einzige, die uns näher an das Land gebracht haben. Der Besuch in Katutura zeigte uns noch eine ganz andere Seite. Wir hatten die Chance mit den Kindern im Township viel Spaß zu haben und hatten so auch direkten Kontakt zu dieser “anderen Seite”, was glaube ich für jeden eine Erfahrung war, die wir nie vergessen werden und uns auch in irgendeiner Weise verändert hat.

Namibia war eine Erfahrung die wir alle niemals vergessen werden.

Erdball-Fans mit neuer Homepage

Aus einigen engagierten Schülerinnen und Schülern des THG ist inzwischen eine generationsübergreifende Bewegung geworden. Zu den Erdball-Fans zählen inzwischen auch Schüler anderer Hagener Schulen und Studierende verschiedener Universitäten, aber auch engagierte Menschen aller Altersstufen weit über Hagen hinaus. Die Stiftung Erdball-Fans (in Gründung) mit dem Schirmherrn Ernst Ulrich von Weizsäcker konnte auch viele namenhafte Unterstützer gewinnen.

Alles weitere auf der neuen Homepage der Erdball-Fans.

Die 5. Namibiafahrt vom THG

Vom 28.01.2020 bis zum 12.02.2020  fährt die Namibia AG des THGs wieder einmal nach Namibia in Afrika. 20 Schülerinnen und Schüler der 9 & 10 Klasse werden dort aufregende 16 Tage verbringen und viele Eindrücke sammeln.

In den letzten Monaten haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AG auf den Aufenthalt in Namibia gut vorbereitet. Es wurden Referate über das Land, die Geschichte, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr gehalten und Kontakt mit ihren Gastgebern  aufgenommen.

In den ersten paar Tagen wird die Gruppe im Erindi Camp Elephant wohnen, sich selbst versorgen und tagsüber die Tiere beobachten.

 Freitagabend werden die Schülerinnen und Schüler zu ihren Gastfamilien in Windhoek gebracht und verbringen ein ganzes, individuelles Wochenende mit ihnen. Während des 1 wöchigen Aufenthaltes in Windhoek gehen sie mit ihren Gastkindern in das Private Windhoek Gymnasium und nehmen dort am Unterricht teil.  Auch werden sie die Partnerschule St. Barnabas Primary School besuchen, die im Township Katutura in Windhoek liegt. Dieses Jahr wird für die Kinder an der Schule einen neuer Basketballplatz gebaut und neue Sportartikel werden mitgebracht.  Die Finanzierung dieses Projekts wird von den Spenden bezahlt die  unter anderem auf dem Weihnachtskonzert und dem „Tag der offenen Tür“ gesammelt wurden.

Vom 7.02 bis zum 10.02. fährt die Gruppe dann in den wunderschönen Küstenort Swakopmund und fährt dort mit Quads und einem Jeep durch die Namib. Abends wird das Erlebte besprochen. Danach geht es weiter in den Osten von Windhoek wo ein großes BBQ mit allen Gastschülerinnen und Gastschülern geplant ist.  Am 12.02. fliegen sie randvoll mit tollen Erinnerungen  wieder nach Hause.

THG-Schülerin macht FSJ in Namibia – erster Zwischenbericht

Die THG-Schülerin Paula Thurn hatte 2016 im Rahmen der Namibia AG an der zweiwöchigen Reise nach Namibia teilgenommen. Nicht zuletzt wegen der tiefen Eindrücke dieser Reise entschied sich Paula, nach ihrem Abitur im Sommer 2019 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Windhoek (Namibia) durchzuführen. Dort unterstützt Sie nun Kinder aus dem Armutsviertel Katutura bei den Schulaufgaben und trainiert sie im Teamsport Basketball.

Nach den ersten zwei Monaten in Windhoek hat Paula nun einen kleinen Zwischenbericht geschickt. Viel Freude bei Lesen.

Neue und alte Erdballfans auf VdW-Tagung in Göttingen

„Nachhaltige Landnutzung“: Das war der Titel der inzwischen 8. Konferenz der Konferenzreihe „Wissenschaft für Frieden und Nachhaltigkeit“, einer Kooperation der Vereinigung deutscher Wissenschaftler (VdW) und der Georg-August-Universität Göttingen sowie der Stiftung Adam von Trott.  Die vielfältigen Programmpunkte im Programm-Flyer  klingen für uns Schüler vielleicht erst einmal sehr spezifisch und wenig lebensnah.

Begrüßung durch Prof. Dr. Hartmut Graßl (VdW-Vorsitzender)

Aber gerade diese Themen haben bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Bedingungen auf unserem Planeten: „Der Klimawandel und damit einhergehende Wetterschwankungen, die Zunahme von industrieller Landwirtschaft und die gesteigerte Nachfrage nach Lebensmitteln stellen Agrar-und Forstsysteme vor neue Herausforderungen. Was bedeutet nachhaltige Landnutzung im Sinne einer ökologisch, ökonomisch und sozial verträglichen  Perspektive?“

Die Planetarischen Grenzen (Prof. Dr. Teja Tscharntke, Uni Göttingen)

Mit dieser Frage beschäftigten sich am 15. und 16. November zahlreiche Vorträge und Diskussionen in Göttingen. Auch eine zehnköpfige Gruppe des Theodor-Heuss-Gymnasiums war dabei: Acht Schülerinnen und Schüler der Q1 und Q2, davon ein Schüler des ADs sowie Mathe- und Physiklehrer Herr Dr. Thurn, der auch die Kooperation des THGs mit der VdW betreut, und Mathe- und Physikreferendarin Frau Kudla.  Gerade in Hinblick auf den Klimawandel und auch für die Arbeit von Fridays for Future, wo sich einige der Mitgereisten engagieren, war vieles sehr interessant.

Strategietreffen der Erdballfans (die „Neuen“)

Strategietreffen der Erdballfans (die „Alten“)

Konkret waren die Vorträge thematisch durchaus gestreut, knüpften in vielen Punkten aber aneinander an. Zentrale Themen waren zum Beispiel Ernährung, was unter anderem von Havard-Professorin Lindsay Jaacks beleuchtet wurde, Landwirtschaft in den unterschiedlichsten Regionen der Erde und auch Forstsysteme. Geografisch reichte die Spannweite der Themen von den Tropen und Subtropen, beispielsweise Madagaskar, über Nordamerika, konkret die USA, bis nach Europa und Deutschland. Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität und der Böden wurden ebenso erläutert wie das sogenannte „Waldsterben 2.0“.

Ernährung und CO2 (Prof. Dr. Lindsay Jaacks, Harvard University)

Im Abschlussplenum der Konferenz stellte Prof. Dr. Senja Post außerdem noch Forschungsergebnisse und Anregungen zum Thema „Wissenschaftskommunikation in Nachhaltigkeitsdebatten“ ein und rückte dabei vor allem das Verhältnis zwischen Forschung und Presse in den Fokus. Den endgültigen Abschluss der Konferenz bildete eine Podiumsdiskussion zwischen dem Landtagsabgeordneten der Grünen in Niedersachsen Stefan Wenzel sowie Prof. Dr. Martin Qaim, Professor für Welternährungswirtschaft und rurale Entwicklung an der Universität Göttingen.

NDR-Diskussion mit Prof. M. Qaim (Uni Göttingen) undStefan Wenzel (MdL, DIE GRÜNEN)

Für die Schülerinnen und Schüler, die mitgekommen sind, war dies sicherlich eine beeindruckende Erfahrung. Einige „ältere“ Erdball-Fans, die vor wenigen Jahren am THG ihr Abitur gemacht haben, waren ebenfalls da und so kam auch ein guter Austausch zwischen den „Alten“ und den „Neuen“ zustande. Auch weitere Aktionen am THG in Verbindung mit der VdW-Kooperation wurden besprochen und geplant. Gespräche mit hochkarätigen Wissenschaftlern kamen beim Konferenztreff am Freitagabend nach anfänglicher Schüchternheit ebenso zustande und beeindruckten nachhaltig. Aber auch der Konferenzcharakter mit den Vorträgen und Diskussionsforen zu gleichen Teilen auf Deutsch und Englisch war für viele neu und eine Erfahrung wert.

Erdballfans mit Prof. U. Bartosch (VdW-Beirat)

Erdballfans in Diskussion

(Prof. Dr. Ralf Seppelt – IPBES-Bericht)

Erdballfans fragen nach

Insektensterben (Prof. Dr. Teja Tscharntke, Uni Göttingen)

(Text: Mailin Matthies, Fotos: Holger Thurn)

In der Bildergalerie auf der Homepage der Uni Göttingen finden sich viele weitere schöne Fotos von der Veranstaltung.

Preisverleihung für Erdballfans und Ausbildung zu Klimabotschaftern

Am Samstag, den 24. August 2019, wurde im Neubau des THG der mit 1.000 Euro dotierte Erdballfan-Preis verliehen. Den Preis erhalten Schülerinnen und Schüler bzw. Studierende, die sich intensiv mit globalen Themen unseres Planeten auseinandersetzen und aktiv im Rahmen ihrer Möglichkeiten an Lösungsansätzen mitarbeiten. Der von dem Unternehmer Johannes Rahe gestiftete Preis wurde schon zum zweiten Mal am THG vergeben. Die Preisträger sind diesmal die Jurastudentin Franziska Heinisch (Abitur 2017, Gymnasium Albrecht-Dürer) und Lennart Müller (Abitur 2019, Gymnasium Hohenlimburg), sowie die beiden ehemaligen THG’ler Paula Thurn (Abitur 2019) und der Physik-Student Maximilian Rüger (Abitur 2012). Herzlichen Glückwunsch an alle vier Preisträger.

Im Rahmen der Preisverleihung würdigte der Gründer der Erdballfans Klaudius Gansczyk die besonderen Leistungen der vier jungen Menschen, die sich nicht nur mit dem drängenden Thema Klimawandel intensiv beschäftigen, sondern darüber hinaus mit weiteren sehr relevanten globalen Themen wie globale Gerechtigkeit oder Frieden und Sicherheit. Als Beispiel für die Relevanz dieser weiteren Themen wurde der aktuelle Konflikt zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan genannt, der bei einer Eskalation hin zu einem begrenzten Atomkrieg globale Auswirkungen haben würde, die die Folgen des Klimawandels bei weitem überschatten würden.

Am gleichen Tag fand im Neubau eine Ausbildung für Klimabotschafter der Allianz für Entwicklung und Klima statt. Dabei handelt es sich um ein Klimaprojekt, das von Prof. Dr. Radermacher initiiert wurde und vom Bundesministerium  BMZ getragen wird. Ziel des Projektes ist es, mit freiwilligen Spenden von Unternehmen und Einzelpersonen Projekte in Entwicklungsländern zu fördern, die zum Schutz des Klimas beitragen und zugleich die Entwicklung in diesen Ländern voranbringen.

Die deutschlandweit ersten vier Klimabotschafter erhielten nach einem langen Prüfungstag ihr Zertifikat. Zukünftig dürfen die vier im Auftrag des BMZ Vorträge zur Gewinnung von Sponsoren halten. Dazu gratulieren wir den „frisch gebackenen“ Klimabotschaftern Lennart Müller,  Maximilian Rüger, dem Informatik-Studenten Amin Abdulrahman (Abitur 2017 am THG) und dem Physik-Studenten Felix Thurn (Abitur 2017 am THG).

Erdballfans for Future – ein persönlicher Erlebnisbericht

Fridays for Future. Das ist mittlerweile jedem ein Begriff. Angeführt von der Initiatorin Greta Thunberg gehen Schüler und Studenten auf der ganzen Welt auf die Straße, um sich für den Klimaschutz einzusetzen. Mit ihren Protesten für eine bessere Zukunft haben die jungen Leute große Bekanntheit erlangt. Nun geht durch die Gesellschaft endlich ein Ruck. Es muss dringend etwas gegen den Klimawandel getan werden. 

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über Greta Thunberg

Weniger bekannt sind dagegen die Erdballfans. Sie beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit relevanten globalen Themen – nicht nur mit dem Klimawandel, sondern auch mit Frieden und Sicherheit, globaler Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. 

Auch bei den Erdballfans handelt es sich um eine Gruppe engagierter Schüler und Studenten. Seinen Ursprung hatte das Ganze am Theodor-Heuss-Gymnasium in Hagen (THG). Vor allem im Philosophie-Unterricht wurden neben den Themen aus dem Lehrplan auch große politische und gesellschaftliche Fragen unserer Zeit diskutiert.  Insbesondere dem Lehrer Klaudius Gansczyk – überzeugter Fan unseres Heimatplaneten – gelang es, seine Begeisterung dafür auch an die Schülerinnen und Schüler zu übertragen.

Begeisterte Erdball-Fans aus den THG-Abiturjahrgängen 2009 – 2019 in der Aula der Göttinger Universität mit der Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, mit Prof. Dr. Jürgen Scheffran und mit dem Club of Rome Präsidenten Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker

Besonders am THG ist in diesem Zusammenhang, dass es die erste Kooperationsschule der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) ist. Neben dem THG gibt es mit dem Gymnasium Hohenlimburg inzwischen  nur eine weitere Kooperations-Schule in ganz Deutschland. Dank dieser einzigartigen Verbindung konnten in den letzten Jahren immer wieder hochkarätige Vertreter aus Wissenschaft und Politik gewonnen werden, die in der Aula des THG bei einer Vielzahl von den jungen Zuhörern einen bleibenden Eindruck hinterließen. Umgekehrt nehmen aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler des THG regelmäßig an VDW-Veranstaltungen teil, um dadurch ihren Wissenshorizont zu erweitern. 

So kam auch ich als THG-Schülerin zu den Erdballfans. In den vergangenen vier Jahren durfte ich an einigen solcher Veranstaltungen teilnehmen. Nicht nur in unserer Aula, sondern auch in Göttingen oder Berlin. Auf diesen Veranstaltungen konnte ich eine Menge wichtiger Erkenntnisse mitnehmen. Von manchen dieser Erkenntnisse, die mich persönlich besonders beeindruckt haben, werde ich nun berichten. 

Quasi direkt vor der Tür waren zum Beispiel die Zukunftsveranstaltungen in der Aula. Fasziniert folgten wir den Vorträgen von Prof. Ernst-Ulrich von Weizsäcker im Jahr 2015 und Prof. Hartmut Graßl zwei Jahre später. Besonders in Erinnerung ist mir der Vortrag von Herrn Graßl  geblieben. Der renommierte Klimaforscher sprach zum Thema: „Wissenschaft und Schulwelt tragen Verantwortung für eine enkeltaugliche Zukunft.“ Herr Graßl verdeutlichte, dass es schon einige Erfolge – beispielsweise die Nachhaltigkeitsziele der UN (SDG’s) – gegeben habe, diese jedoch durch die geringe Präsenz in den Medien kaum Bekanntheit erlangt hätten. Außerdem kritisierte er, dass nachhaltige Entwicklung in den Schulen zu wenig gelehrt werde.  „Man braucht mehr Gansczyks!“, waren seine Worte. Der Wissenschaftler appellierte, dass ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei der Bevölkerung nötig sei. Die Bevölkerung müsse mitmachen, erst dann kämen die Politiker. Der Vortrag von 2017 war also ganz im Sinne der heutigen „Fridays for Future“-Bewegung. 

Eine Art Höhepunkt für die Erdballfans ist die jedes Jahr im Herbst stattfindende VDW-Nachhaltigkeitskonferenz an der Uni Göttingen. Fuhren vor einigen Jahren nur einige wenige Schüler für ein Wochenende in die Universitätsstadt, sind es doch mittlerweile weit über 20 Schüler und Studenten, die mit großer Vorfreude dort zusammenkommen. Die Veranstaltung in Göttingen widmet sich jedes Jahr einem – meist hochaktuellem – Thema, welches von den Wissenschaftlern aus den verschiedensten Perspektiven beleuchtet wird. Die Konferenzreihe findet seit 2012 statt und seit 2016 nehme auch ich an den jährlichen Veranstaltungen teil.

Bei meiner ersten Teilnahme lautete das Thema: „Quo vadis Europa? Ein Friedensprojekt am Scheideweg.“ 2016 stimmten die Briten über den Brexit ab und Donald Trump wurde zum US-Präsidenten gewählt. Das Thema der Konferenz war also aktueller denn je. Die dort behandelten Fragen wie „Was bedeuten die US-Wahlen für Europa?“ und „Wie geht man mit der Anti-EU-Stimmung in einigen europäischen Ländern um?“ stellte sich zu diesem Zeitpunkt so gut wie jeder – nicht nur in Göttingen. Diese Themen wurden aus der Sicht von Wirtschaft, Klima und Sicherheit intensiv diskutiert. So verdeutlichte Prof. Jürgen Scheffran – Spezialist für Klima und Sicherheit – beispielsweise, dass die Krisen und Konflikte, sowie der Klimawandel, seit 1989 alle vernetzt seien und stütze diese Aussagen mit einer eindrucksvollen Grafik. Prof. Götz Neuneck – der Experte in der Sicherheitspolitik – stellte dar, dass in einer globalisierten Welt eine Unterscheidung zwischen innerem und äußerem Frieden nicht mehr sinnvoll sei. Zum Schluss der Veranstaltung wurde festgehalten, dass die Zukunft Europas von der Zukunft der EU abhänge. 

Vortragsfolie von Prof. Jürgen Scheffran

Im Folgejahr stand im Mittelpunkt der Göttinger Nachhaltigkeitskonferenz „Die Verantwortung der Wissenschaft zur Aufklärung der Gesellschaft“ mit dem Titel „In Publica Commoda“( = im Interesse der Öffentlichkeit). Zu den Zeiten von Fake News war auch dieses mal wieder ein zeitgemäßes Thema gewählt worden. Die Vortragenden verlangten, dass Nachhaltigkeit zum Handlungsprinzip werden müsse und Wissenschaftler sich der Verantwortung verpflichten müssten. Es sei Vertrauen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft nötig und die Aufgabe der Politik, die Erwartungen beider aufrecht zu erhalten. 

Erdball-Fans in Diskussion

Ein besonderes Ereignis ist dieses jährliche Event jedoch nicht nur wegen der informativen und umfassenden Vorträge und Workshops während der Veranstaltung selbst. Mindestens genauso spannend sind die intensiven Diskussionen mit den Vortragenden und unter den Erdballfans in den Pausen und am Abend. So haben wir im vergangenen Jahr die freie Zeit genutzt, um konzeptionell an dem aktuellen Projekt der Erdballfans zu arbeiten. Im Rahmen des Projekts von Herrn Prof. Radermacher und dem Bundesministerium BMZ werden die Entwicklungsländer dabei unterstützt, CO2 vermindernde und kompensierende Projekte umzusetzen. Die Finanzierung erfolgt durch freiwillige Spenden von Privatpersonen und Unternehmen, die unter anderem auch von den Erdballfans als Klimabotschafter angeworben werden. 

Arbeitsrunde der Erdball-Fans

Die Vorstellung dieses Projekts war auch ein Thema der Jubiläums-Zukunftsveranstaltung im Februar 2019 in der Hagener Stadthalle, an welcher auch der Hagener Oberbürgermeister teilnahm.  Zu diesem Jubiläum sind mit Herrn Weizsäcker, Herrn Graßl und Herrn Radermacher gleich drei renommierte Wissenschaftler angereist. In ihren eindrucksvollen Vorträgen appellierten sie an die junge Generation, sich für die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten einzusetzen. 

Neben den jährlichen Nachhaltigkeitskonferenzen in Göttingen findet jedes Jahr auch eine VDW Jahrestagung statt, an welcher ich 2018 in Berlin teilnehmen durfte. Für mich persönlich war dies eine der anspruchsvollsten und zugleich gewinnbringendsten Veranstaltungen. Das Thema im vergangenen Jahr lautete: Sicherheit statt Militarisierung in Europa. So wurde die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen seit Ende des Kalten Krieges analysiert. Nach einer vielversprechenden Annäherungsphase hat sich das Verhältnis beider Mächte und die Sicherheit in Europa in den letzten Jahren wieder deutlich verschlechtert. Die Kenntnis dieser Entwicklung war zwingende Voraussetzung, um die aktuelle Sicherheitslage in Europa zu verstehen und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten. Nur das Verstehen solch komplexer Zusammenhänge ermöglicht es, scheinbar belanglose Tagesnachrichten wie den Austritt der USA aus dem INF-Vertrag mit all seinen Auswirkungen auf unser Leben einzuordnen. 

Meine bisher letzte VDW-Veranstaltung war im Sommer 2019 zu Ehren des 80. Geburtstags von Prof. Weizsäcker in Berlin, welche in einem noblen Kongresszentrum direkt am Brandenburger Tor stattfand. Unter den Teilnehmern waren viele prominente Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Aus dem Fernsehen bekannt sind beispielsweise Bundesumweltministerin Svenja Schulze, der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler sowie der Fernsehmoderator Dr. Eckart von Hirschhausen. Aber auch die Familienunternehmer Alfred Ritter (Rittersport-Schokolade) und Dr. Michael Otto (Otto-Versand) nahmen an der Veranstaltung teil. All diese Persönlichkeiten würdigten das Lebenswerk von Herrn Weizsäcker auf eine sehr persönliche und eindrucksvolle Art. 

Aber fühlt sich ein Schüler auf solchen Veranstaltungen nicht fehl am Platz? Meine Erfahrung ist das genaue Gegenteil. Viele der meist älteren Teilnehmer zeichnen sich durch eine lebenslange Neugier aus. Diese wird auch deutlich in vielen Gesprächen mit uns jungen Leuten, in denen sie etwas über unsere Sicht auf die Welt erfahren wollen. Nicht selten sind sie beeindruckt über das komplexe Verständnis, das sich viele Erdballfans inzwischen erarbeitet haben. Hat man doch in den ersten Veranstaltungen nur einen kleinen Teil verstanden, so kann man sein Gesamtverständnis von der Welt doch Stück für Stück erweitern. 

Das Schönste an den Veranstaltungen mit den Erdballfans ist aber das Zusammensein mit sehr besonderen jungen Menschen, die alle die gemeinsame Vision einer enkeltauglichen Welt teilen. Oder kurz:

Erdballfans for Future.

Bericht von Paula Thurn (THG-Hagen, Abi 2019)

Paula Thurn bei der Zukunftsveranstaltung

VDW-Symposium in Berlin mit einem gemeinsamen Ziel: Eine bessere Welt.

Viele Wissenschaftler, viele Reden und ein gemeinsames Ziel: eine bessere Welt. Anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Ernst Ulrich Weizsäcker waren 4 Schülerinnen und einige ehemalige Schüler unserer Schule begleitet von der Referendarin Jennifer Kudla und dem Lehrer Dr. Holger Thurn am 25. Juni 2019 in Berlin, um an dem VDW-Symposium „Wir sind dran: Inspirieren- reflektieren- handeln“ teilzunehmen.

Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie weitere Experten haben Vorträge gehalten, nahmen an interaktiven Workshops teil und diskutierten über unterschiedliche Probleme und deren Lösungen, um eine bessere Welt für uns möglich zu machen. Dabei standen die Themenfelder Bildung, Klimawandel, Digitalisierung, Sicherheit, Globalisierung und Ökonomie im Zentrum.

Für uns, Schülerinnen der EF, war diese Veranstaltung sehr informierend und auch sehr inspirierend, da wir sehr viel Neues gelernt haben und sehr viel Input bekommen haben. Wir wurden in unterschiedliche Themenfelder eingeteilt, die wir im Vorfeld wählen konnten. Dabei entstanden sehr viele verschiedene Eindrücke.

Elisabeth Kettmann und Zoe Perlick nahmen an dem Workshop zur Bildung teil. Dabei entstanden viele Ideen, wie man den Schülern den Klimawandel näher bringen kann, sagen sie. Zum Beispiel könnte man eine Projektwoche durchführen oder mit externen Personen zusammenarbeiten.

Melissa Peikert und Nancy Nierobisch waren hingegen in dem Klima- Workshop, bei dem wir sehr viel über noch effizientere Solarzellen erfahren haben. Vor allem ist uns klar geworden, dass es schon seit mehreren Jahrzehnten Lösungen gibt, die sogar preislich lohnenswert wären, jedoch nie umgesetzt wurden.

Auch die Rede von Herrn Weizsäcker persönlich, war sehr ansprechend und regte uns zum Denken an. Des weiteren kamen viele Menschen auf uns zu und ermutigten uns, sich weiter für unsere Umwelt zu engagieren und weiterhin zu den „Fridays for Future“-Demonstrationen zu gehen.

Insgesamt was es ein sehr langer und anstrengender Tag, jedoch hat es uns allen einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Positionen zum Klimawandel gegeben. Und letztlich sind wir alle sehr froh, dass wir die Gelegenheit hatten, bei dem Symposium der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler teilzunehmen. Wir können es definitiv nur weiterempfehlen an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.

(Ein Bericht der EF-Schülerin Nancy Marie Nierobisch)

Ein ausführliche Dokumentation des Symposiums findet sich auf der VDW-Homepage: hier.

Impressionen von dem Symposium und der anschließenden Abendveranstaltung liefern folgende Fotos:

Die Grenzen des Wachstums – der Bericht von 1972

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über Greta Thunberg

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über globale Klimapolitik

Vortrag einer „Club of Rome“-Schule

Prof. Dr. Göpel (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung)

Neue Erdball-Fans im Konferenzraum

Erdball-Fans diskutieren mit Fachleuten

Bundesumweltministerin Svenja Schulze

Bundespräsident a.D. Horst Köhler

Dr. Michael Otto (Otto-Versand) und Alfred Theodor Ritter (Rittersport-Schokolade)

Dr. Eckart von Hirschhausen

 

Aktion Tagwerk 2019 – Hilfe für Afrika

Am 18. Juni 2019 hat das THG zum 15. Mal an der Aktion Tagwerk teilgenommen. Unter dem Motto „Bildung ernährt Menschen“ haben die Schüler*innen der 7. bis 9. Klasse und die Oberstufe die Möglichkeit gehabt einen Tag lang ihre Arbeitskraft in den Dienst sozialer Projekte in Afrika zu stellen. Das verdiente Geld kommt den Projekten von Aktion Tagwerk und unseren Partnerschulen in Namibia und im Senegal zu gleichen Teilen zugute.

Die Schüler*innen der fünften und sechsten Klassen haben neben dem traditionellen Afrika-Parcours in einer Infoveranstaltung in der Aula Informationen zu den Projekten in Ruanda, Namibia und Senegal erhalten. Nach einer einführenden Präsentation von Frau Löcke wurde der Film von Aktion Tagwerk gezeigt (Video). Im Anschluss daran haben zwei Namibiareisende, Mara Meierling und Jakob Kreten, von ihren Erfahrungen mit der Partnerschule vor Ort berichtet und die ehemalige THG-Lehrerin Frau Albrecht hat mit vielen Fotos die Geschichte und die Situation der Partnerschule in Waoundé im Senegal veranschaulicht.

Mit diesen Eindrücken sind die Schüler*innen dann voller Eifer zu den einzelnen Stationen des Afrika-Parcours geströmt. Wie schon in all den letzten Jahren haben die Sporthelfer*innen der achten und neunten Klassen unter der Regie von Frau Walter den Parcours begleitet und die Schüler*innen mit Spielen, Tanz und Bastelarbeiten begeistert. Am Ende des Vormittags wurden die erfolgreichsten Schüler*innen von der Schülerschaft und Frau Wißkirchen mit einem großen Applaus geehrt.

Wir danken allen engagierten Mithelfer*innen und den Eltern und Schüler*innen für ihre zahlreichen Spenden. 500 Euro kamen an diesem Vormittag zusammen.

Über die Gesamteinnahmen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt berichten.