VDW-Symposium in Berlin mit einem gemeinsamen Ziel: Eine bessere Welt.

Viele Wissenschaftler, viele Reden und ein gemeinsames Ziel: eine bessere Welt. Anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Ernst Ulrich Weizsäcker waren 4 Schülerinnen und einige ehemalige Schüler unserer Schule begleitet von der Referendarin Jennifer Kudla und dem Lehrer Dr. Holger Thurn am 25. Juni 2019 in Berlin, um an dem VDW-Symposium „Wir sind dran: Inspirieren- reflektieren- handeln“ teilzunehmen.

Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie weitere Experten haben Vorträge gehalten, nahmen an interaktiven Workshops teil und diskutierten über unterschiedliche Probleme und deren Lösungen, um eine bessere Welt für uns möglich zu machen. Dabei standen die Themenfelder Bildung, Klimawandel, Digitalisierung, Sicherheit, Globalisierung und Ökonomie im Zentrum.

Für uns, Schülerinnen der EF, war diese Veranstaltung sehr informierend und auch sehr inspirierend, da wir sehr viel Neues gelernt haben und sehr viel Input bekommen haben. Wir wurden in unterschiedliche Themenfelder eingeteilt, die wir im Vorfeld wählen konnten. Dabei entstanden sehr viele verschiedene Eindrücke.

Elisabeth Kettmann und Zoe Perlick nahmen an dem Workshop zur Bildung teil. Dabei entstanden viele Ideen, wie man den Schülern den Klimawandel näher bringen kann, sagen sie. Zum Beispiel könnte man eine Projektwoche durchführen oder mit externen Personen zusammenarbeiten.

Melissa Peikert und Nancy Nierobisch waren hingegen in dem Klima- Workshop, bei dem wir sehr viel über noch effizientere Solarzellen erfahren haben. Vor allem ist uns klar geworden, dass es schon seit mehreren Jahrzehnten Lösungen gibt, die sogar preislich lohnenswert wären, jedoch nie umgesetzt wurden.

Auch die Rede von Herrn Weizsäcker persönlich, war sehr ansprechend und regte uns zum Denken an. Des weiteren kamen viele Menschen auf uns zu und ermutigten uns, sich weiter für unsere Umwelt zu engagieren und weiterhin zu den „Fridays for Future“-Demonstrationen zu gehen.

Insgesamt was es ein sehr langer und anstrengender Tag, jedoch hat es uns allen einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Positionen zum Klimawandel gegeben. Und letztlich sind wir alle sehr froh, dass wir die Gelegenheit hatten, bei dem Symposium der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler teilzunehmen. Wir können es definitiv nur weiterempfehlen an solchen Veranstaltungen teilzunehmen.

(Ein Bericht der EF-Schülerin Nancy Marie Nierobisch)

Ein ausführliche Dokumentation des Symposiums findet sich auf der VDW-Homepage: hier.

Impressionen von dem Symposium und der anschließenden Abendveranstaltung liefern folgende Fotos:

Die Grenzen des Wachstums – der Bericht von 1972
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über Greta Thunberg
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker über globale Klimapolitik
Vortrag einer „Club of Rome“-Schule
Prof. Dr. Göpel (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung)
Neue Erdball-Fans im Konferenzraum
Erdball-Fans diskutieren mit Fachleuten
Bundesumweltministerin Svenja Schulze
Bundespräsident a.D. Horst Köhler
Dr. Michael Otto (Otto-Versand) und Alfred Theodor Ritter (Rittersport-Schokolade)
Dr. Eckart von Hirschhausen

 

Aktion Tagwerk 2019 – Hilfe für Afrika

Am 18. Juni 2019 hat das THG zum 15. Mal an der Aktion Tagwerk teilgenommen. Unter dem Motto „Bildung ernährt Menschen“ haben die Schüler*innen der 7. bis 9. Klasse und die Oberstufe die Möglichkeit gehabt einen Tag lang ihre Arbeitskraft in den Dienst sozialer Projekte in Afrika zu stellen. Das verdiente Geld kommt den Projekten von Aktion Tagwerk und unseren Partnerschulen in Namibia und im Senegal zu gleichen Teilen zugute.

Die Schüler*innen der fünften und sechsten Klassen haben neben dem traditionellen Afrika-Parcours in einer Infoveranstaltung in der Aula Informationen zu den Projekten in Ruanda, Namibia und Senegal erhalten. Nach einer einführenden Präsentation von Frau Löcke wurde der Film von Aktion Tagwerk gezeigt (Video). Im Anschluss daran haben zwei Namibiareisende, Mara Meierling und Jakob Kreten, von ihren Erfahrungen mit der Partnerschule vor Ort berichtet und die ehemalige THG-Lehrerin Frau Albrecht hat mit vielen Fotos die Geschichte und die Situation der Partnerschule in Waoundé im Senegal veranschaulicht.

Mit diesen Eindrücken sind die Schüler*innen dann voller Eifer zu den einzelnen Stationen des Afrika-Parcours geströmt. Wie schon in all den letzten Jahren haben die Sporthelfer*innen der achten und neunten Klassen unter der Regie von Frau Walter den Parcours begleitet und die Schüler*innen mit Spielen, Tanz und Bastelarbeiten begeistert. Am Ende des Vormittags wurden die erfolgreichsten Schüler*innen von der Schülerschaft und Frau Wißkirchen mit einem großen Applaus geehrt.

Wir danken allen engagierten Mithelfer*innen und den Eltern und Schüler*innen für ihre zahlreichen Spenden. 500 Euro kamen an diesem Vormittag zusammen.

Über die Gesamteinnahmen werden wir zu einem späteren Zeitpunkt berichten.

Goeie dag Duitsland! – Das THG heißt Besuch aus Namibia willkommen

Das Warten der Namibia-AG des THGs hatte am Freitag, den 3. Mai, endlich ein Ende: Die namibischen Austauschschülerinnen und -schüler besuchten ihre deutschen Freunde in Hagen.

Nach einer erlebnisreichen einwöchigen Rundreise durch Deutschland wurden die namibischen Gäste freudestrahlend und mit offenen Armen am Hagener Hauptbahnhof begrüßt.
Das sich anschließende Wochenende verbrachten die die Schülerinnen und Schüler des THG zusammen mit ihren Austauschschülern und deren Familien bei den unterschiedlichsten Aktivitäten: Von Fahrten nach Hamburg und Berlin bis hin zum Übernachten im Wohnwagen wurden viele verschiedene Unternehmungen geboten: Zeit mit der Familie verbringen, Hagen erkunden, im Kletterwald klettern, Shopping in Hagen und in Oberhausen, Kanufahren, „Endgame“ im Kino schauen, ein Besuch im Gasometer, ein Ausflug nach Amsterdam und an die Ostseeküste, der Besuch eines Fußballspiels und vieles mehr.
Aber nicht nur aufregende Punkte standen auf dem Programm der Schülerinnen und Schüler: Auch ein gemütliches abendliches Zusammensein mit Grillgut und guten Gesprächen durfte nicht fehlen. So wuchs die Gruppe, die sich zuvor nur eine Woche lang in Namibia bei dem Besuch des THGs im Februar 2018 kennenlernen konnte, eng zusammen und verbrachte etliche spannende und lustige Stunden zusammen.

Am Montag ging es für die ganze Gruppe mit ihren Begleitern in den Movie Park nach Bottrop. Als äußerst abenteuerlustig erwies sich im Vergnügungspark der namibische Besuch: Fast keine Attraktion war zu schnell, zu hoch oder zu gruselig!
Die Heimfahrt nach Hagen war ein ebensolches Abenteuer: Die Fahrten mit der Bahn stellten für die namibischen Schülerinnen und Schüler eine für sie außergewöhnliche Art der Fortbewegung dar und wurde später noch oft als eines der denkwürdigsten Erlebnisse in Deutschland genannt.

Am Dienstag hatten die namibischen Schülerinnen und Schüler die Chance, den Unterschied zwischen deutschem und namibischem Unterricht zu erfahren. Fehlende Schuluniformen, die Umgangssprache Deutsch, aber auch andere Umgangsformen von Lehrern und Schülern konnten an diesem Tag von der namibische Gruppe beobachtet werden.Mit viel Geduld wurden die größten Unterschiede in den verschiedenen Bildungssystemen erklärt.

Den letzten gemeinsamen Nachmittag verbrachte die Gruppe mit Bowling und einem anschließenden Abendessen im griechischen Restaurant „Kipos“. Beim Bowling wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefordert und nicht jede Kugel erreichte das gewünschte Ziel, was der allgemeinen ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch tat. Auch beim anschließenden Essen wurde noch viel geredet und gelacht und prägende Erinnerungen an die gemeinsame Zeit ausgetauscht.
Der Abschied am nächsten Morgen fiel alllen Schülerinnen und Schülern schwer. Einige Tränen wurden vergossen, schließlich war dies ein deutlich endgültigerer Abschied als beim Besuch in Namibia im vorherigen Jahr. Wann würde man sich wohl wiedersehen?
Trotzdem konnten alle aus der gemeinsam verbrachten Zeit ein positives Fazit ziehen und viele schöne Erinnerungen mitnehmen.“
(Mailin Matthies)

Friday for Future – Jetzt auch in Hagen

VORBEMERKUNG für alle, die die Schülerdemos „Friday for Future“ zwischen kindlicher Naivität und Schulschwänzen ansiedeln: Mehr als 23.000 Wissenschaftler von „Science for Future“ unterstützen die Schülerproteste und liefern den nötigen wissenschaftlichen Hintergrund.

Fakten | Scientists for Future

 

Vielen Dank an Elisabeth Kettmann (EF) für den folgenden Bericht, der diesen besonderen Tag  aus Sicht einer Schülerin beschreibt: 

„Wir sind hier, Wir sind laut, Weil ihr uns die Zukunft klaut!“

Schüler/innen des THG beteiligten sich am erstem globalen Schulstreik für das Klima.

Am 15.03.2019 waren ca. 2000 Schüler/innen auf der Straße, um in der Innenstadt von Hagen lautstark für eine bessere Klimapolitik zu kämpfen.
Losgezogen sind wir am Hagener Hauptbahnhof, wo die Demo mit einer Impulsrede startete. Weiter ging es zum Theater, wo die nächste Rede von der Leiterin des Lutz-Theaters gehalten wurde. Abschließend bewegten wir uns weiter zum Marktplatz, wo weitere Reden von Schüler/innen, der Vorsitzenden des Jugendrings und einem Vertreter der Jusos gehalten wurden.

In den Reden wurden insbesondere folgende Forderungen der Schüler/innen betont. Die Schüler/innen fordern einen schnelleren Ausstieg aus der Kohleindustrie und die Politiker zum Handeln auf. Die Politiker sollen sich endlich aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen und die Schüler/innen Ernst nehmen.

Insgesamt war es eine großartige, überwältigende und friedliche Demo. Mit vielen Transparenten und Schildern haben wir auf die Klimathemen und die fehlenden Maßnahmen der derzeitigen Politiker / Entscheider hingewiesen. Insbesondere war der Kohleausstieg ein wichtiges Thema. Immer wieder hörte man Rufe, wie „Hopp, Hopp, Hopp Kohlestopp“.

Das THG ermöglichte den Schüler/innen mit ihren Lehrer/innen als Exkursion zur Fridays for Future Demo zu gehen. Mit 10 Lehrer/innen und ihren Klassen oder Kursen waren wir vor Ort.

Somit haben wir 2000 Schüler ein klares Zeichen gesetzt. Es muss sich etwas verändern. An diesem Tag haben wir Geschichte geschrieben. Eine solche weltweite friedliche Aktion von Schüler/innen hat es noch nie gegeben.

Die folgenden Fotos stammen von C. Fürst (THG):

„Wie geht es dir, Erdball?“ – 20. Zukunftsveranstaltung in der Stadthalle

(Nachtrag: Eine eindrucksvolle Zusammenfassung der Veranstaltung mit vielen Videos der Reden findet sich hier.)

Aufgrund der hohen Nachfrage musste die traditionelle Zukunftsveranstaltung von der THG-Aula in die Hagener Stadthalle verlegt werden. Thema war in diesem Jahr „Zukunftsgestaltung in schwierigen Zeiten“. Wie diese Veranstaltung aus Schüler-Sicht angekommen ist, beschreibt der folgende Bericht der THG-Schülerin M. Matthies aus der Q1:

Einige Schüler und Schülerinnen sowie aktuelle und auch viele ehemalige Lehrkräfte des Theodor-Heuss-Gymnasiums waren am Mittwoch, den 13. Februar, bei der von Klaudius Gansczyk – einem jetzt in den Ruhestand tretenden Philosophie- und Physiklehrer des THGs – organisierten „Zukunftsveranstaltung“ unter anderem zum Thema Klimawandel in der Stadthalle. Dabei waren mehrere hochkarätige Professoren für Vorträge zu diesem Thema eingeladen.

Nach einem Grußwort des Oberbürgermeisters an die etwa 400 Zuhörer sowie einem weiteren Gruß des Ehrenpräsidenten des Club of Rome, Ernst Ulrich von Weizsäcker, dem Sohn von Carl Friedrich von Weizsäcker, hielt Paula Thurn, eine Schülerin der Q2 des THGs und Mitglied der von Herrn Gansczyk gegründeten „Erdball-Fans“, eine kurze Rede. Eindrücklich rief sie mit Bezug zu den „Fridays for Future“-Aktionen zu einer Veränderung in den Schulen und in der Bildungspolitik auf: Die Fächer müssten mehr miteinander vernetzt sein, Themen wie Klimawandel weniger separat in den einzelnen Fächern als fächerübergreifend als Ganzes angesprochen und behandelt werden.

Oberbürgermeister Erik O. Schulz
Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Bezirks-Schülersprecherin Paula Thurn

Darauf folgend stellte Herr Ganszcyk, der die Moderation übernommen hatte, die Reihe dieser Zukunftsveranstaltungen am THG noch einmal kurz vor: Dieses Jahr fand eine solche Veranstaltung schon zum zwanzigsten Mal statt, diesmal unter dem Oberthema „Zukunftsgestaltung in schwierigen Zeiten: Energie – Klimaschutz – Nachhaltige Entwicklung“. Gäste waren dieses Mal die allesamt schon mehrfach bei einer dieser Veranstaltungen als Redner aufgetretenen Wissenschaftler Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome, Prof. Dr. Franz Josef Radermacher, unter anderem Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung in Ulm und ebenfalls Mitglied des Club of Rome, sowie Prof. Dr. Hartmut Graßl, der Vorsitzende der Vereinigung deutscher Wissenschaftler und ehemaliger Direktor der World Climate Research Programme. Außerdem gab es Beiträge von Wulf Bödeker, dem Berichterstatter für Bildung für Nachhaltige Entwicklung der Kultusministerkonferenz der Länder, und Hannes Siege, dem Mitherausgeber des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung, einem Leitfaden für die Vermittlung dieses Themas beispielsweise in der Schule.

Klaudius Gansczyk

Einleitend zu den verschiedenen Vorträgen der Gäste hielt auch Herr Gansczyk in der Rolle der Moderation noch eine Rede, in der er unter anderem reflektierte, wie der Klimawandel über die Zeit hinweg wahrgenommen wurde. Er erzählte, dass er nach einer früheren Veranstaltung 2007 Hartmut Graßl zum Zug brachte und gerade optimistisch gestimmt war, was den Kampf gegen den Klimawandel anging, da diese Thematik zu diesem Zeitpunkt extrem durch die Medien ging. Doch mit der darauf bezogenen Aussage „Ach, das wird nichts. Dafür tut es noch nicht weh genug“ sollte, wie Klaudius Gansczyk sagte, Hartmut Graßl recht behalten.

Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker

Ähnliche Thesen klangen auch in den drei Vorträgen durch: Unter dem Titel „Unterwegs in eine enkeltaugliche neue Aufklärung“ sprach Ernst Ulrich von Weizsäcker eindringlich über den Umgang mit dem Klimawandel und die Verantwortung der Menschen dabei. Die Unterscheidung zwischen einer „leeren“ Welt – der ursprünglichen Welt, wie sie es in der Steinzeit war – und der „vollen“ Welt – unserer heutigen Welt – nutzte er dabei als Erklärungsmodell für das Verhalten der Menschen in vielen Situationen: „Aus der leeren Welt kommen unsere Instinkte. Die Hälfte davon ist für die volle Welt tauglich, die andere nicht.“ Er führte durch eine Statistik den Zuhörern anschaulich vor Augen, wie unendlich groß der Einfluss des Menschen auf alles auf diesem Planeten ist. Vom Gesamtgewicht der Wirbeltiere auf dieser Erde entfallen 30% auf die Menschen selbst, 67% auf Schlacht- und Haustiere des Menschen und nur 3% tatsächlich auf Wildtiere, auf „Giraffen und Eichhörnchen“. Das nenne man dann Anthropozän, wo der Mensch Giraffen und Eichhörnchen keine Chance lasse. Deshalb rief Weizsäcker dazu auf, „die Frechheit zu haben, eine neue Ökonomie zu entwickeln“. Dabei verwies er auch auf den aktuellen Bericht des Club of Rom mit dem Titel „Wir sind dran“.

Professor Franz Josef Radermacher

Daran anknüpfend hielt Franz Josef Radermacher seinen Vortrag über eine „Welt mit Zukunft“, aufbauend auf seinem Buch „Der Milliardenjoker“. Ihm ging es vor allem darum, dass es durch nur 500 Milliarden klug investierte Euro weltweit möglich sei, den Klimawandel soweit wie aktuell noch möglich aufzuhalten. Wie er aber auch wusste, ist es ein extrem schwieriges Unterfangen, in der Politik tatsächlich auch zu Taten zu gelangen. Zur Klimakonferenz von Paris 2015 sagte Radermacher „Wir können leicht unterschreiben, was wir wollen, aber es ist unendlich schwierig, das auch zu tun“. Dabei stellte er aber heraus, dass es keine Sache der Unmöglichkeit sei, diese 500 Milliarden Euro aufzubringen: Weltweit würden 1700 Milliarden für Militär ausgegeben, aber nur 150 Milliarden für Entwicklungshilfe. Schon 150 Euro im Jahr von jedem Deutschen, investiert in Nicht-Industrie-Länder zum Beispiel in Afrika in Projekte für erneuerbare Energien, Aufforstung oder die Renaturierung der Böden, würden dafür sorgen, dass Deutschland insgesamt klimaneutral wäre. Dabei sei es wichtig, Investitionen nicht ausschließlich in Deutschland selbst vorzunehmen, da hier viel zu wenig Menschen lebten, als dass die deutschen Emissionen vor allem in Zukunft das Weltklima bedeutend beeinflussen könnten. Deshalb müsse es Investitionen vor allem in Regionen mit großem Bevölkerungswachstum geben, beispielsweise  in Afrika, und nicht nur mitten in Europa. Mit der Aussage „Es geht nicht um das Ende der Welt, sondern um Qualität, Frieden und Wohlstand“ warnte er aber auch mehrmals vor Dramatisierung. Trotzdem: „Die Welt ist viel zu schön, um hässlich zu werden.“

Professor Hartmut Graßl

Der dritte Redner, Hartmut Graßl, rückte nochmal das Thema „Klima- und Sicherheitspolitik“ in den Fokus. In vielen Punkten schloss er an seine Vorredner an, beispielsweise in der nicht eben positive Einschätzung des Pariser Klimaabkommens. Die Politiker hätten dort seiner Meinung nach gesessen und gedacht „Wenn ich jetzt nicke, habe ich keine wesentlichen Schleifspuren mehr in der Wirtschaft in meinem Land und kann wiedergewählt werden.“ Diese Haltung identifizierte Graßl wie auch schon Radermacher als eines der Probleme beim globalen Klimaschutz. Genauso eindringlich führte Graßl aber auch Auswirkungen vor Augen, die zum einen der der Klimawandel – eine Dürre in Syrien führte beispielsweise zu einem Ernteausfall, infolgedessen zahlreiche Menschen vom Land in die Städte flüchteten, was als ein Faktor gesehen wird, der zum Ausbruch des Bürgerkriegs dort führte – aber auch Krieg, genauer ein Atomkrieg, auf die gesamte Weltbevölkerung haben könnte. Wenn nur Indien und Pakistan ihre Nuklearwaffen gegeneinander einsetzen würden, käme es Experten zufolge schon zu einer weltweiten Hungerkrise – was bei einem Konflikt mit Beteiligung der USA und ihrer Nuklearwaffen zum Beispiel passieren würde, möchte man sich gar nicht ausmalen.

H. Siege und W. Bödeker (NRW-Schulministerium)

Nach diesen drei Reden kamen noch Wulf Bödeker und Hannes Siege zu Wort. Wulf Bödeker betonte in seinem Vortrag, dass Kindern und Jugendlichen, die „ihre Welt vor sich haben“, durch die Schule und Bildung die Möglichkeit gegeben werden sollte, diese zu gestalten. Kompetenzen könnten Schüler nur selbst entwickeln, die Schule müsse dabei aber bestmögliche  Unterstützung leisten. Dafür sei das Konzept Bildung für Nachhaltige Entwicklung besonders wichtig. Dieses Konzept erläuterte Hannes Siege als Mitherausgeber des „Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung“ der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung noch einmal. Für jedes Schulfach solle festgelegt werden, was genau es für BNE tun kann. Man müsse konkret fragen: „Was kann Mathe oder Französisch dazu beitragen, künftig klimabedingte Überschwemmungen zu vermeiden?“

Nach diesen drei mit sehr viel Input gefüllten Stunden wurde aufgrund des strapazierten Zeitrahmens der ursprünglich geplante letzte Teil der Veranstaltung, die Podiumsdiskussion mit Beteiligung junger Erdball-Fans, weggelassen und möglicher Diskussionsbedarf auf den Empfang nach der Veranstaltung verlegt.

Nachdenkliche Schlussbemerkung von Prof. Graßl

Trotzdem gingen wohl alle Zuhörer mit extrem vielen Ideen und Denkanstößen aus den Vorträgen nach Hause. Auch weitere im Unterricht dafür aufgebrachte Zeit wurde für die Schülerinnen und Schüler noch zur Reflexion und Diskussion genutzt, aber genauso werden auch alle anderen vierhundert Zuhörer die Beiträge am nächsten Tag nicht einfach vergessen, sondern noch weiter darüber nachgedacht haben.

Die folgenden Fotos zeigen einige weitere Impressionen von der Veranstaltung (Alle Fotos von C. Fürst – THG):

Wir sind dran
Erdball-Fans
Schülerinnen und Schüler vom THG und anderen Hagener Gymnasien
Prof. Radermacher und die UN Entwicklungsziele
Drohende CO2-Emissionen
Die Paris-Lücke
Paris reicht nicht
Oberbürgermeister E. O. Schulz, Prof. H. Graßl und Prof. E. U. Weizsäcker
Erdball-Fans
Prof. E. U. von Weizsäcker und Klaudius Gansczyk
20 Jahre Zukunftsveranstaltungen am THG

Einladung zur Hagener Jubiläums-Zukunftsveranstaltung in die Stadthalle Hagen

Das Theodor-Heuss-Gymnasium Hagen feiert als VDW-Kooperationsschule das 20-jährige Jubiläum der Hagener ZfsL-THG-Zukunftsveranstaltungen zum „Globalen Lernen und zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ mit dem Berichterstatter für BNE der Kulturministerkonferenz der Länder (KMK) Wulf Bödeker und den VDW-Mitgliedern Professor Hartmut Graßl, Professor Franz Josef Radermacher, Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker auf dem Podium und Klaudius Gansczyk als Organisator und Moderator.

Eine Anmeldung ist erforderlich bis Sonntag, den 10.Februar 2019 bei: Klaudius@Gansczyk.de.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf der Homepage von Klaudius Gansczyk und auf der Homepage  der Vereinigung deutscher Wissenschafter (VdW).

Die Aktion „Körbe für Namibia“ war ein voller Erfolg

Viel positive Resonanz bekamen die Schüler und Schülerinnen der Namibia-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums bei ihrer Aktion „Körbe für Namibia“ im Rahmen des Phoenix-Heimspiels gegen die PS Karlsruhe Lions am Sonntag, den 4. November 2018.

Allein durch die Korbleger der Fünft- bis Siebtklässler in der Halbzeitpause, bei denen der Sponsor Vogelsang Edelstähle für jeden Treffer 10 Euro gab, kamen 2300 Euro zusammen. Diese sollen für die Unterstützung der namibischen St. Barnabas Primary School, einer Grundschule im Armenviertel von Windhoek, verwendet werden.

Zusätzlich konnte durch die Veranstaltung einer Tombola während des Spiels viel  Geld für diese Förderschule gesammelt werden. Die Preise dabei wurden freundlicherweise von basket factory gespendet.

Die Namibia-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums bedankt sich nochmals bei allen Zuschauern in der Krollmann-Arena, dass sie durch das Kaufen der Lose und das damit verbundene Interesse an diesem Thema die Aktion der AG so positiv unterstützt haben.

Zu dem Gelingen dieser Aktion maßgeblich beigetragen hat natürlich der Sponsor, „Vogelsang Edelstähle“, „basket factory“ mit den Tombolapreisen, aber natürlich auch Phoenix Hagen,  die diese Durchführung überhaupt erst möglich gemacht haben. All diesen Mitwirkenden gebührt ein großes Dankeschön!

Bildung für nachhaltige Entwicklung – Göttingen 2018

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung in Göttingen war „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“, also ein Thema von höchster Relevanz für die Schulwelt.  Schon seit 2012 fahren Schülerinnen und Schüler des THG jedes Jahr zu den Veranstaltungen der Reihe „Wissenschaft für Frieden und Nachhaltigkeit“, die gemeinsam von der Vereinigung deutscher Wissenschaftler, der Adam von Trott Stiftung und der Universität Göttingen in Göttingen durchgeführt werden. Auch dieses Mal waren über 20 „Erdball-Fans“ dabei, überwiegend aktuelle und ehemalige THG’ler. Die Ehemaligen studieren inzwischen verteilt in ganz Deutschland unterschiedlichste Fächer in den ersten Semestern oder bereits in der Promotion. Was alle verbindet ist der Wunsch, die Welt in ihren komplexen globalen Zusammenhängen zu verstehen und der Wille, mit dem eigenen Handeln die Welt zu einer besseren werden zu lassen.

Die Veranstaltung begann mit einem herausragenden Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Bartosch, der in seinen „Einführenden Gedanken zur Bildung der Nachhaltigkeit“ die globalen Herausforderungen mit den Anforderungen an eine Bildung zur Nachhaltigkeit verknüpfte. Ein weiterer Hauptredner war diesmal Prof. Dr. Gerhard de Haan, der von 2005 bis 2014 Vorsitzender des Nationalkomitees für die Dekade der Vereinten Nationen zu „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ war.  Auch der Einfluss der Digitalisierung wurde von Frau Prof. Dr. Macgilchrist mit dem Vortrag „Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ analysiert. Den nachfolgenden Impulsvortrag zum Thema „Lehramtsausbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hielt der THG-Lehrer und Fachleiter für Philosophie Klaudius Gansczyk, der seine über 20-jährige Erfahrung in diesem Gebiet einbringen konnte. Am abendlichen Streitgespräch zum Thema „Was sollen unsere Kinder lernen?“ nahm der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne teil.

In den Pausen oder bei weniger interessanten Vortragsthemen zogen sich die „Erdball-Fans“ in einen von der Universität Göttingen extra bereit gestellten Raum zurück, um gemeinsam weitere Strategien zu erarbeiten. Nachdem der Weltklimaforscher Prof. Graßl an einer solche Arbeitssitzung mit den „Erdball-Fans“ teilgenommen hatte, war er tief beeindruckt von den reflektierten und selbstbewussten Beiträgen der jungen Menschen.

„Erdball-Fans“ mit Prof. Bartosch (links), Frau Prof. Beisiegel (Mitte) und Prof. de Haan (7. v. rechts)
Prof. Bartosch und die Enterprise
Diskussion im Café nebenan
Prof. de Haan über die Frage „Was ist gute Bildung für nachhaltige Entwicklung?“
Prof. de Haan stellt 12 Gestaltungskompetenzen vor
Gespräche beim abendlichen Empfang
Frau Prof. Beisiegel, Präsidentin der Uni-Göttingen
Frau Prof. Macgilchrist über die Beziehung zur Digitalisierung
Arbeitsrunde der „Erdball-Fans“
Arbeitsrunde der „Erdball-Fans“

Körbe für Namibia 2.0 beim Phoenixspiel

Über 2000 Zuschauer in der Krollmann-Arena und  (hoffentlich) gute Stimmung in der Halbzeitpause eines Phoenixspiels: Das scheinen gute Bedingungen für eine zweite Auflage der Aktion „Körbe für Namibia“ der Namibia-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums zu sein. Beim Heimspiel am 4. November gegen die PS Karlsruhe Lions werden zahlreiche Schüler und Schülerinnen aus den Klassenstufen 5 bis 7, die Basketball als Neigungsfach gewählt haben, in 7 Minuten versuchen, möglichst viele Korbleger zu treffen. Pro Treffer spendet der diesjährige Sponsor Vogelsang Edelstähle 10 Euro für die Unterstützung der St. Barnabas Primary School, einer Grundschule im Armenviertel von Windhoek.

Vogelsang Edelstähle, ein Edelstahlhändler aus dem Lennetal, unterstützt schon seit Jahren den lokalen Sport in Hagen und ist ein Sponsor des TSV Hagen 1860. Die Firma übernimmt dort oft Kosten für Trikots und unterstützt weitere Jugendmannschaften und Projekte. Durch diese Verbindung mit dem TSV entstand auch die Kooperation für „Körbe für Namibia“ dieses Jahr. Zusätzlich zu den Spenden pro Korb bezahlt Vogelsang auch die Kosten für die T-Shirts der teilnehmenden Werfer und Helfer.

Das erworfene Geld kommt der St. Barnabas Primary School zugute. Nachdem beim letzten Mal 2015 durch „Körbe für Namibia“ ein großer Beitrag zum Bau einer neuen, überdachten Küche geleistet werden konnte, soll auch dieses Jahr der Spendenbeitrag einem größeren Projekt an der Grundschule  helfen.

„Die Kinder dort leben in gänzlich anderen Lebensverhältnissen und Dinge, die hier in Deutschland zur Normalität gehören, sind dort nicht vorstellbar bzw. möglich. Dafür werden bei der Aktion bereits die Kinder der Basketball-AG sensibilisiert und durch ihren Einsatz bei Körbe für Namibia und die finanzielle Unterstützung von Vogelsang Edelstähle kann hoffentlich das nächste größere Projekt vor Ort realisiert werden, dementsprechend ist die Aktion auf jeden Fall die Unterstützung wert“, führt Paulina Fritz, eine Mitarbeiterin, die selbst auch Basketball spielt und den Kontakt zum Sponsor  vermitteln konnte, aus.

Während der Aktion in der Halbzeitpause und auch nach dem Spiel wird die Möglichkeit bestehen, selbst einen kleineren Betrag zu spenden oder sich beim Stand der Namibia-AG im Foyer der Krollmann-Arena noch weiter über die AG und das Projekt zu informieren.

„Sicherheit statt Militarisierung in Europa“ – ein Thema für SchülerInnen ?

„Sicherheit statt Militarisierung in Europa“ war das Thema der diesjährigen Jahrestagung der Vereinigung deutscher Wissenschaftler (VdW), die vom 4. bis 5.10.2018 in Berlin stattfand. Als Kooperationsschule der VdW hatten wieder aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler des THG die Möglichkeit, gemeinsam mit vier Lehrkräften an dieser anspruchsvollen Tagung teilzunehmen. Die Tagung teilte sich thematisch in drei große Abschnitte (Programm-Flyer):

1) Wo kommen wir hier?
Zunächst wurde eine präzise Analyse der Zeit vom Ende des kalten Krieges bis heute vorgestellt. Hier zeigte sich insbesondere, dass im Verhältnis zwischen dem Westen und Russland viele Gelegenheiten für eine stabilere Sicherheitsstruktur in Europa verpasst wurden (Beispiel: Russland als Mitglied der NATO).

2) Wo stehen wir?
Die aktuelle Situation der Sicherheit in Europa und der Krisen um Europa herum (Krim, Ukraine, Syrien, etc.) wurde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Einerseits aus wissenschaftlicher Sicht (Dr. Hans-Georg Ehrhart vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg IFSH) und andererseits aus Sicht der Bundesregierung, vertreten durch Susanne Baumann vom Auswärtigen Amt. Eine dritte Perspektive lieferte Dr. Gernot Erler, der als ehemaliger Russlandbeauftragter der Bundesregierung vielen von seinen Kommentaren in den Medien (z.B.: Heute-Journal) bekannt ist.

3) Wo wollen wir hin?
Im letzten Abschnitt wurden Konturen einer möglichen kooperativen Sicherheitsordnung in Europa vorgestellt, in die insbesondere Russland wieder stärker mit eingebunden sein muss. Als interessante Randnotiz wurde beschrieben, dass für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Deutschland wenige Millionen Euro ausgegeben werden, während der Etat der Bundeswehr bei über 30 Milliarden Euro pro Jahr liegt.

Als besonderes Highlight der VdW-Veranstaltungen dürfen die Kaffeepausen nicht unerwähnt bleiben.  Sie bieten Gelegenheit, mit herausragenden Wissenschaftlern und Politikern in ungezwungener Atmosphäre ins Gespräch zu kommen. So diskutierten beispielsweise die Jura-Studentin Franziska H. mit dem ehemaligen Bundesrichter Dr. Dieter Deiseroth oder die THG-Lehrerin Anett Löcke mit dem IFSH-Wissenschaftler Dr. Ehrhart.

Schon dieser sehr kurze Überblick zeigt, dass es auf der Tagung um wichtige globale Themen auf höchstem Niveau ging. Bei der enormen Informationsdichte dieser Expertentagung ist es selbstverständlich, dass die teilnehmenden (ehemaligen) Schülerinnen und Schüler nicht jeden Vortrag in aller Tiefe verstehen konnten. Aber sie haben ihren Horizont in diesem Thema extrem erweitert und auch die teilnehmenden Lehrkräfte konnte viele Erkenntnisse mitnehmen.

Die folgenden Fotos geben ein paar Impressionen von der Veranstaltung: