Bei den Landesmeisterschaften setzt sich das Team um Trainer Tobit Schneider durch. Obwohl sie mehrheitlich zu den jüngeren Jahrgängen gehören, dominieren sie.
„Wir haben unsere Chance gewittert und sie dann auch genutzt“, berichtet Tobit Schneider nicht ohne Stolz. Der Lehrer des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) feierte mit den Basketball-Mädchen der Wettkampfklasse (WK) III die Landesmeisterschaft und damit die Qualifikation für die Endrunde in Berlin.
Mit gleich zwei Mannschaften reiste das THG zu den Endrunden an. In der WK II mussten sich die Mädchen der Jahrgänge 2003/2004 im Modus Jeder-gegen-Jeden mit Schulvertretungen aus Oberhausen, Münster, Bad Driburg und Bad Honef beweisen. Mit gerade einmal fünf Spielerinnen traten die Hagenerinnen stark dezimiert an, auch Nationalspielerin Zoe Perlick, sonst Topscorerin der Hagener, musste aussetzen. „Das hat uns natürlich schon sehr stark geschwächt“, resümiert Tobit Schneider.
Ältere Schülerinnen als Coach
Nach drei Stunden Anreise nach Bonn, kamen die THG-Spielerinnen zudem nur schleppend in die Partie und mussten das erste Spiel gegen die Oberhausener-Vertretung mit 19:23 abgeben. Da Tobit Schneider und Kollegin Sandra Walter die zweite Mannschaft betreuten, übernahmen die älteren Schülerinnen Brit Schmidtkunz und Jule Krüsmann das Coaching der WK II. Im zweiten Spiel zeigten die Mädchen dann eine deutliche Leistungssteigerung und siegten gegen Münster mit 35:18. Nach der Mittagspause ging es direkt mit dem nächsten Sieg gegen Bad Driburg weiter, 30:25 konnte sich das THG-Team durchsetzen.
Gegen Gastgeber Bad Honef mussten die Hagenerinnen allerdings der fehlenden Rotation Tribut zollen und unterlagen deutlich mit 18:37. Am Ende reicht es für den dritten Platz in der Gesamtwertung. „Mit dem dezimierten Team ist das eine wirklich gute Leistung gewesen, auf die die Mannschaft mit Recht stolz sein kann“, ist Tobit Schneider zufrieden mit der Leistung seiner älteren Schützlinge.
Fokus auf der WK III
Der Fokus lag aber klar auf der jüngeren Wettkampfklasse III. „In den vergangenen Jahren haben wir zumeist gegen Bad Honef verloren, die sich in diesem Jahr überraschend nicht qualifizieren konnten. Da wussten wir, dass wir nun eine reale Chance haben“, so Schneider zur Konstellation. Doch das THG reiste mit einer äußerst jungen Mannschaft an, von den erlaubten Jahrgängen 2005 bis 2008 waren sechs Mädchen aus dem jungen Jahrgang. „Gerade in dieser Altersklasse bringt das natürlich auch erhebliche Nachteile in der Physis, die Mädchen sind deutlich kleiner als die Gegnerinnen“, kennt Tobit Schneider die vermeintlichen Nachteile.
Doch von diesen ließen sich die Basketballerinnen nicht beeindrucken. Durch ihre technische Stärke und Schnelligkeit waren sie ihren Gegnerinnen deutlich überlegen. Aufgeteilt in zwei Gruppen mit je drei Mannschaften konnte schon das erste Spiel gegen Bad Driburg mit 65:19 gewonnen werden. „Alle Mädchen sind auf ihre Einsatzzeiten gekommen“, freut sich Schneider über den breiten Kader der WK III, der die Kräfte der Mädchen noch schonen konnte. Zwei Mal zehn Minuten wurde gespielt.
Im zweiten Spiel des Tages wurden die THG-Mädchen zuerst von den physisch starken Dorstenerinnen überrumpelt. Bis zur Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Schützlinge von Tobit Schneider und Sandra Walter zurück. Doch über ein schnelles Tempospiel brachten sie sich noch zurück auf die Siegerstraße und konnten das Duell mit 41:31 für sich entscheiden.
Im Finale wieder gegen Dorsten
Damit qualifizierten sie sich als Gruppenerster für die Entscheidungsspiel. Als Zweiter der anderen Gruppe warteten dort die Schülerinnen aus Borken. Diese stellten jedoch auch kein Problem dar, das THG siegte mit 49:25. Im Finale war es nun abermals das Team aus Dorsten, auf welches die Hagenerinnen trafen und auch dieses Mal behielten sie die Oberhand. „Wir waren tiefer besetzt und technisch überlegen“, sah Tobit Schneider seine Mannschaft in der besseren Position, die sich am Ende auch mit 48:16 durchsetzte. „Wir haben sie quasi überrannt, aber auch nie nachgelassen“, ist der Trainer stolz auf sein Team.
Nun geht es vom 3. bis zum 7. Mai nach Berlin zum Finale der Deutschen Meisterschaften der Schulen. „Das ist schon wie ein kleines Olympia“, freut sich Tobit Schneider, der aber auch weiß: „Ab jetzt müssen wir das Training noch einmal intensivieren.“
Linda Sonnenberg, Westfalenpost