THG-Schüler lernen für den Ernstfall

Jeder kann im Ernstfall Leben retten. Dies haben die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des Theodor-Heuss-Gymnasiums am 23.05.2025 im Rahmen eines besonderen Unterrichts gelernt. Jens Schilling, Fachgesundheits- und Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie vom Projekt „Laienreanimation kann jeder!“ hat mit den Schülerinnen und Schülern eingeübt, was im Fall eines Herz-Kreislaufstillstandes zu tun ist.

Der Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses stellt die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. Zu 120.000 Betroffenen im Jahr wird der Rettungsdienst gerufen, in 60.000 Fällen können Reanimationsversuche unternommen werden. Aber nur knapp 11 Prozent der Betroffenen überleben solch einen Notfall. Leider wird nur in wenigen Fällen Hilfe geleistet durch Laien, vielfach aus Unwissenheit. „Hier wollen wir Hürden abbauen und Wissen aufbauen“, sagt Dr. Tobias Scholl-Eickmann vom Rotary Club Hohenlimburg-Letmathe, der die Aktion initiiert und unterstützt hat. „Laienreanimation ist nicht schwer, man kann nichts falsch machen, falsch ist es nur, nichts zu tun“, ergänzte Jens Schilling.

Zunächst wurde in einem theoretischen Teil erörtert, wie ein Herz-Kreislaufstillstand schnell zu erkennen ist. Die Wirkung der Herz-Druckmassage wurde eingängig erklärt und es schlossen sich viele Fragen der Schülerinnen und Schüler an. Ein Schüler wollte beispielsweise wissen, was zu beachten sei, wenn ein Baby reanimiert werde. Ein anderer Schüler fragte nach, ob bei einem Bewusstlosen nicht die Zunge im Mund bewegt werden müsse, um die Atemwege freizulegen – wie es kürzlich nach einem Zusammenstoß in der Fußballbundesliga zu sehen gewesen sei. Jens Schilling beantwortete die Fragen sehr eingängig und verständlich. Im nachfolgenden praktischen Teil lernten die Schülerinnen und Schüler an speziellen Puppen, eine Herz-Druckmassage durchzuführen. Jens Schilling sowie die von Sandra Walter, Lehrerin, Erste-Hilfe-Ausbilderin und Leiterin des Schulsanitätsdienstes am THG, ausgebildeten Sanitätshelfer unterstützten die Mitschülerinnen und -schüler dabei tatkräftig.

„Jede Bürgerin und jeder Bürger, auch schon im Schulalter, kann bei einem Herz-Kreislaufstillstand helfen und mit einfachen Maßnahmen der Wiederbelebung beginnen, um die Zeit bis zum Eintreffen von Notarzt- und Rettungsdienst zu überbrücken“, betont Jens Schilling. Dadurch könnten viele Menschen gerettet werden. Daher sei es so wichtig, möglichst alle Kinder über Laienreanimation aufzuklären und zu schulen.

Mit Hilfe von Jens Schilling und dem Rotary Club Hohenlimburg-Letmathe wurde ein kleiner Beitrag zu diesem Ziel am THG geleistet. Im kommenden Jahr soll die Aktion möglichst wieder durchgeführt werden, um schrittweise alle Schülerinnen und Schüler des THG für den Ernstfall vorzubereiten.

Prüfen – Rufen – Drücken — Laienreanimation am Theodor-Heuss-Gymnasium

Schulsanitäter bilden 7.-Klässler aus

Die bundesweite „Woche der Wiederbelebung“ vom 18.-25. September 2023 nimmt das Theodor-Heuss-Gymnasium zum Anlass, den gesamten Jahrgang 7 in „Laienreanimation“ auszubilden.

Laienreanimation bedeutet, auch ohne offiziellen Erste Hilfe-Schein im Falle eines Herzstillstandes handeln zu können, und zwar einen Herzstillstand zu erkennen (Prüfen), 112 zu wählen (rufen) und mit der lebensrettenden Herzmassage zu beginnen (drücken).

In Deutschland erleiden jährlich 100.000 Menschen einen plötzlichen Herzstillstand. Nur 10% dieser Menschen überleben, weil bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht gehandelt wird. Nach 5 bis 15 Minuten stirbt das Herz ab. Eine sofortige Herzdruckmassage durch Anwesende würde pro Jahr in Deutschland mehr als 10.000 Menschenleben retten.

Das THG befähigt in dieser Woche 100 Schüler und Schülerinnen der 7. Klassen, um in den ersten entscheidenden Sekunden helfen zu können. Dazu bilden die Lehrer und Ersthelferausbilder Sandra Walter und Christian Fürst einen Tag lang die Schulsanitäter des Jahrgangs 10 zu Multiplikatoren aus. Im weiteren Verlauf der Woche geben die Sanitäter ihr Wissen an die Jüngeren weiter und schulen die 7.-Klässler in „Laienreanimation“, die nach erfolgreicher Teilnahme ein Zertifikat erhalten. Mit diesem in Hagen alleinstehenden Projekt im Rahmen der „Woche der Wiederbelebung“ fungiert das THG als Modellschule im Regierungsbezirk Arnsberg.