Ein Bericht von Anne Brandenburg, Stufe 11
Am 03. Juni 2012 ist es soweit…15 Schüler, eine Studentin, Frau Walter, Frau Hahn und Herr Sonnenschein fiebern diesem Tag entgegen…dem Tag des Aufbruchs nach Namibia! Für zwei Wochen wird die Schülergruppe in Begleitung der Lehrer und der Studentin in dieses facettenreiche Land im äußersten Südwesten Afrikas reisen. Das erste Ziel der Reise wird Windhoek sein, die Hauptstadt Namibias, die im Hochland liegt.
Aber wie kommt man dazu, in ein so weit entferntes Land zu fliegen?! Der Grund dafür liegt beim WFLV, dem Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband, der vor ein paar Jahren auf die Idee kam, einen Austausch zwischen deutschen und namibischen Fußballtrainern zu organisieren. Schnell wurde dann die Idee geboren, Lehrern von Schulen mit sportlichem Hintergrund oder Schwerpunkt einen solchen Austausch mit anzubieten, die wiederum die Möglichkeit eines Schüleraustauschs einbrachten.
So kam es also dazu, dass das THG in diese Sache involviert wurde und letztendlich eine Schule in Okahandja, einer Stadt in der Nähe von Windhoek, zugeteilt bekam, mit der ein solcher Schüleraustausch stattfinden sollte. 2010 besuchte uns die Schulleiterin der Schule aus Okahandja. Nach diesem Besuch wurde die Kommunikation jedoch zusehends schlechter und brach schließlich fast komplett ab, was dazu führte, dass Frau Walter und Herr Sonnenschein im letzten Jahr zusammen nach Namibia aufbrachen, um sich die Schule vor Ort anzusehen. Aus den Betrachtungen vor Ort ergab sich leider schnell, dass ein gegenseitiger Schüleraustausch aufgrund struktureller Probleme nicht möglich gewesen wäre. Aber wie so häufig entstand durch eine zufällige Begegnung noch während des Aufenthaltes eine Alternativlösung – ein Gymnasium in Windhoek.
Im letzten Sommer war es dann so weit: Alle Schüler vom THG bekamen einen oder auch zwei Schüler aus Namibia zugeteilt und konnten mit diesen per E-Mail Kontakt aufnehmen. Das Ganze lief von Anfang an einwandfrei und die Begeisterung war und ist riesig… überall sieht man nur leuchtende Augen, wenn darüber geredet wird, wie komisch es doch ist, dass fast alle Austauschschüler eine riesige Tier-Farm besitzen oder fast schon einen kleinen Zoo zu Hause haben. Für alle ist es unglaublich spannend, zu erfahren, wie der Austauschpartner in diesem fremden Land lebt, was dort für Sprachen gesprochen werden ( Englisch, Afrikaans, etc.) und natürlich, wie exotisch doch Europa und vor allem Deutschland für die Namibianer ist! Es ist ja auch ein Ding, dass es hier keine Löwen in freier Wildbahn gibt … Was natürlich am ungewohntesten und exotischsten ist, ist die Tierwelt, von der die Namibianer erzählen… Löwen, Leoparden, Geparde, Erdmännchen, … das macht jeden neugierig. Weil die Kontaktaufnahme so gut gelaufen ist und immer noch läuft, ist geplant, dass die THG- Schüler die erste Woche ihres Aufenthaltes in einer Gastfamilie verbringen, in den meisten Fällen in der Familie ihres Austauschpartners. So können sie die Schule kennenlernen, Kontakte knüpfen und vor allem erfahren, wie es ist, sich auf Englisch durchschlagen zu müssen… aber vielleicht haben sie ja auch Glück und ihre Familie hat deutsche Wurzeln, wie es oft in Namibia, das früher deutsche Kolonie war, der Fall ist. Dann wird die Woche vielleicht doch nicht so anstrengend.
In der zweiten Woche geht’s dann auf zu einer Busreise durchs Land. Zuerst geht es Richtung Norden, dann an die Westküste von Namibia, an der die Dünen bis an den stürmischen Süd-Atlantik reichen und von da aus wieder etwas in den Süden. Kameras sind also einfach ein Muss – um die schönsten Momente einfangen zu können… Natürlich schläft die Gruppe nicht im Bus, sondern übernachtet stattdessen in Lodges, kleinen Unterkünften, die eigentlich fast überall zu finden sind. Nach diesen ereignisreichen zwei Wochen wird der Abschied von diesem wunderbaren Land wahrscheinlich schwer fallen… aber nach so tollen Erfahrungen werden am 18. Juni mit Sicherheit 18 strahlende Gesichter in Düsseldorf landen…
Das ganze Projekt findet auch große Unterstützung durch die Schulleiterin des THG, Frau Dr. Winekenstädde. Doch einen Haken hat die ganze Sache: ohne Vorbereitung läuft nichts… die mitfahrenden Schüler aus der jetzigen achten und neunten Stufe hatten also in den letzten zwei Jahren ordentlich etwas zu tun. Um das Land näher kennen zu lernen, wurden viele Referate zu den Themen Geographie, Klima, Landeskunde, Kultur etc. vorbereitet und gehalten, damit so langsam alle eine Vorstellung davon bekommen konnten, was sie in diesem so exotischen Land erwarten würde. Begleitend zu diesen Referaten wurden viele Aktionen durchgeführt, um Geld für das Projekt zu sammeln. So wurden beispielsweise beim Kulinarischen Abend im letzten Sommer und bei einem Hallen-Fußballturnier im Januar dieses Jahres in Hagen Tombolas durchgeführt, es gab einen Champignon-Stand – ebenfalls am Kulinarischen Abend – und am Elternsprechtag wurde fleißig Kuchen verkauft. Mit dem Geld, das dabei in die „Namibia-Kasse“ kam, kann nun die Busreise in der zweiten Woche finanziert werden. In Zukunft soll das Projekt weiter ausgebaut werden, wenn die jetzige „Testreise“ gut klappt, so dass der Austausch zwischen diesen beiden Ländern und auch Kulturen gefördert wird.
Geplant ist auch, dass die Namibianer uns dann mal in dem so exotischen Deutschland besuchen kommen. Doch jetzt sind alle erst einmal gespannt auf diese einmalige Reise in das ferne Namibia…