Erprobungsstufe

Was ist die Erprobungsstufe?

Die Erprobungsstufe umfasst die Klassen 5 und 6 als pädagogische Einheit. In diesen zwei Jahren werden die Kinder an die Unterrichtsmethoden und Lernangebote des Theodor-Heuss-Gymnasiums herangeführt. Unsere Lehrer*innen beobachten in diesen zwei Jahren die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler, um die Entscheidung über die Eignung für die Schulform „Gymnasium“ in Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten zu sichern.

Den Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit sehen wir in der individuellen Lernentwicklung unserer Schüler*innen, im Aufbau von Lern- und Methodenkompetenz sowie in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Deshalb berät die Erprobungsstufenkonferenz jedes Schuljahr viermal über das Lern- und Sozialverhalten sowie die persönliche Entwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler.

Informationen des Schulministeriums zur gesetzlichen Grundlage der Erprobungsstufe sind hier zu finden:

https://www.schulministerium.nrw/erprobungsstufe-0
https://www.schulministerium.nrw/im-blickpunkt-ausbildungs-und-pruefungsordnungen

Wie hilft das THG beim Übergang von der Grundschule zum Gymnasium?

Um eine Kontinuität zu sichern, möchten wir an den bisherigen schulischen Erfahrungen der Kinder anknüpfen und darauf aufbauen.

Zusammensetzung der neuen Klassen

Bei der Zusammensetzung der neuen Klassen werden wir die Zugehörigkeit zu den Grundschulklassen und die Wohngebiete berücksichtigen. Wünsche für die Zuordnung zu einer bestimmten Klasse können gerne geäußert werden, eine Garantie können wir aufgrund der vielfältig zu beachtenden Aspekte aber nicht geben.

Kennenlernnachmittag

Am Ende der Grundschulzeit laden wir die angemeldeten Schüler*innen mit ihren Eltern und Erziehungsberechtigten zu einem Kennenlernnachmittag ein. Die Kinder haben hierbei die Gelegenheit, ihr künftiges Lernumfeld, die Klassengemeinschaft, ihre Klassenlehrer*innen und ihre Paten*innen in ungezwungener Atmosphäre kennen zu lernen.

In der ersten Schulwoche

An den ersten drei Tagen steht für die Kinder das Kennenlernen des schulischen Umfelds im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Klassenlehrerteam sowie den Pat*innen erkunden und orientieren sie sich in der Schule und deren Umgebung, erfahren Vereinbarungen der Schulgemeinschaft und erhalten eine Einführung in die Lern- und Arbeitsmethoden des Gymnasiums in Anknüpfung an ihre Erfahrungen in der Grundschulzeit. Eine Fortführung dieser Schwerpunkte wird durch die wöchentliche Stunde zum „Methodenlernen und sozialen Lernen“ sowie regelmäßiger Lerneinheiten mit den Tutor*innen für das “Lernen lernen” erreicht.

Die Patenarbeit am THG

In den ersten zwei Jahren am THG werden die Schüler*innen von mindestens drei Pat*innen betreut. Es handelt sich hierbei um Oberstufenschüler*innen die während der gesamten Erprobungsstufenzeit gemeinsame Aktionen planen und durchführen. So findet beispielsweise in den ersten drei Schultagen eine Patenrallye statt, bei der die neuen Fünftklässler ihre neue Schule spielerisch kennenlernen. Das zentrale Element der Patenarbeit sind die regelmäßigen Spielenachmittage. Hierbei wird nicht nur die Klassengemeinschaft gefördert, sondern es baut sich auch ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen den Pat*innen und den Unterstufenschüler*innen auf. Dies wirkt sich erfahrungsgemäß positiv auf die Integration in die Schulgemeinschaft aus.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.thg-hagen.info/aktivitaeten/sv/klassenpatenschaften.html

Teamtraining und Konfliktbewältigung im Klassenverband

Im Rahmen der Förderung der Klassengemeinschaft werden Übungen aus den Bereichen Kooperation und Problemlösung und Vertrauen durchgeführt. Alle Aktivitäten werden von erfahrenen, erwachsenen Mitarbeitern des Instituts Veex – erfahrungsorientiertes Lernen begleitet. Weitere Informationen finden Sie unter: http://veex.de/index.html

Seit 2009 arbeiten wir mit den Theaterregisseuren Steimel und Menschner aus Düsseldorf zum Thema „Gewalt und Konfliktlösung“ zusammen. Mit ihrem Projekt sprechen sie speziell Kinder und Jugendliche an. Es erfolgt ein dreistündiges Training in der Klasse das folgende Ziele verfolgt: Aufbau und Verstärkung positiver Körpersprache, Einfühlungsvermögen, Selbstbewusstsein, Zivilcourage. Die Schülerinnen und Schüler spielen im Klassenverband einzelne Szenen, beschreiben und reflektieren sie und ihnen werden Modelle gezeigt, wie sie körperlicher Gewalt und Mobbing begegnen können.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.stark-im-konflikt.de

Zudem erweitern wir das Programm um das Anti-Mobbing-Training durch den erfahrenen Erlebnispädagogen Mathan Sellathamby. Im Seminar „Zusammen stark sein – Mobbingfreie Klasse und Schule“ erhalten die Schülerinnen und Schüler grundlegende Informationen über das Thema Mobbing und verstehen die Auswirkungen in Folge von Mobbing. Die Teilnehmenden werden hierbei dafür sensibilisiert , Konflikte früh zu erkennen und mit Konfliktsituationen richtig umzugehen. Mithilfe von Vertrauensübungen und Kooperationsaufgaben soll zudem die Klassengemeinschaft gestärkt werden. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten zu entdecken und einen respektvollen Umgang zu fördern. Verantwortung übernehmen sowie gemeinsame Regeln entwickeln und einhalten sind dabei wichtige Schritte.

Lernberatung und individuelle Förderung

Kooperation mit den Eltern der Schüler*innen, Klassenpflegschaftssitzungen, Elternsprechtage und feste wöchentliche Sprechstunden aller Lehrerinnen und Lehrer bilden den institutionellen Rahmen für den Kontakt zwischen Eltern und Lehrern.
Besonders beim ersten Elternsprechtag stehen die Gespräche über die individuelle Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler mit den Erziehungsberechtigten im Vordergrund. Aus diesem Grund bieten wir am THG den Eltern einen gesonderten Sprechtag nur für die Fünftklässler an.
Weiterhin treten wir bei individuellen Lernschwierigkeiten oder bei Verhaltensauffälligkeiten in einen intensiven Dialog mit den Eltern unserer Schüler*innen. Neben den Klassenlehrer*innen steht den Eltern für diesen Dialog das Erprobungsstufenteam Anett Löcke und Fabian Küper zur Verfügung.

Bei Fragen kann jederzeit ein telefonischer Kontakt über das Sekretariat hergestellt werden.

Kooperation mit den Grundschulen

Nach ca. drei Monaten trifft sich das Klassenlehrerteam mit den ehemaligen Grundschullehrer*innen, um sich über die Lern- und Leistungsentwicklung sowie das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten der Schüler*innen auszutauschen.
Auf diese Art und Weise können gemeinsam Möglichkeiten besprochen werden, wie man den Schüler*innen bei Schwierigkeiten im Lern- und Sozialbereich helfen kann. Dazu gehört auch ein Erfahrungsaustausch mit den Grundschullehrer*‘innen über Lerninhalte und Methoden.

Individuelle Förderung am THG

Im Rahmen des gebundenen Ganztags fördern wir die Schüler*innen auf vielfältige Art und Weise.

Obligatorische Angebote

  • drei Lernzeitstunden, in denen unter Aufsicht Wochenplanarbeiten erledigt werden
  • eine zusätzliche Stunde „Methodenlernen und soziales Lernen“
  • zwei zusätzliche Stunden zur Förderung musischer, künstlerischer oder sportlicher Kompetenzen (wahlweise, ein Wechsel zum Halbjahr ist möglich); bei den sportlichen Angeboten ist eine vorherige Sportsichtung notwendig

Fakultative Angebote

  • vier zusätzliche Stunden „Betreutes Üben“ am Dienstag und Freitag
  • Schüler helfen Schülern (Förderunterricht durch Oberstufenschüler*innen)
  • Vorversetzung in eine höhere Klassenstufe
  • Vorbereitung auf vielfältige Wettbewerbe, u.a.
    • Vorlesewettbewerb in der Jahrgangsstufe 6
    • Wettbewerbe in Mathematik (Mathematik-Olympiade, Känguruwettbewerb)
    • Experimental-Wettbewerbe (u.a. Bio-logisch, Chemie entdecken, freestyle physics, Roboter Wettbewerb, Jugend forscht)
    • Wettbewerbe in Sport (u.a. Jugend trainiert für Olympia, Basketball, Fußball, Tennis, Milchcup)

Klassenfahrt am Anfang des zweiten Schuljahres

Im Laufe der Erprobungsstufe fahren die Klassen für eine Woche in ein Schullandheim (z. B. Burg Waldmannshausen).

Dieses Landheim liegt idyllisch zwischen Wiesen und Wäldern im Westerwald in der Nähe von Limburg an der Lahn. Das 60.000 m2 große Grundstück bietet eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten (u. a. Volleyballplatz, Fußballplatz, Basketballplatz, Tischtennisraum, Kicker, Grillplatz). Auf dem Gelände befindet sich neben der urigen Burg auch ein denkmalgeschütztes Schloss.
Ein Aufenthalt in diesem charmanten Schullandheim ist bestens dazu geeignet, die Klassengemeinschaft zu stärken.

Wir freuen uns auf eine gute, erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Fabian Küper & Anett Löcke